«Ich will ein Fahrverbot vor meinem Haus»
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David A. will seine Ruhe:«Ich will ein Fahrverbot vor meinem Haus»

Anwohner David A. (61) hat was gegen Autos, Pferde und Wanderer
Mann versperrt in Maienfeld GR seit Wochen eine Strasse

David A. (61) aus Maienfeld GR kämpft gegen den Durchgangsverkehr vor seinem Haus – und gegen die Stadt. Der Zoff eskalierte: Zunächst versperrte A. die Strasse mit einem Pinzgauer, dann verbarrikadierte er mit Holzgattern den Durchgang.
Publiziert: 18.01.2023 um 00:18 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2023 um 20:38 Uhr
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Der Maienfelder David A. (61) versperrt mit Holzgattern den Strassenabschnitt vor seinem Haus.
Foto: Nicolas Lurati
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Nicolas LuratiReporter News

Wegen eines Strassenabschnitts am Hang über der Stadt Maienfeld GR liefern sich der Stadtrat und Anwohner David A.* (61) seit Jahren einen Streit. Der gipfelt nun in einer Strassensperre, die A. ohne Erlaubnis von der Stadt vollzogen hat.

Wer vom Weiler Rofels her den Muldenweg beschreitet, sieht ein gewaltiges Holzgatter, das die Strasse verbarrikadiert. Von der anderen Seite das gleiche Bild: Auch hier versperrt eine Holzkonstruktion die Strasse. David A. will nicht mehr, dass seine Strasse befahren, begangen oder beritten wird.

Die Folge: Autofahrer müssen umkehren. Und Passanten bezwingen die Absperrung nur, wenn sie bereit sind, sich die Füsse dreckig zu machen und über das Feld zu stapfen. Dieser Fussweg führt entlang der Parzellengrenze.

Es habe so weit kommen müssen, weil die Stadt seit Jahren nicht auf seine Forderungen eingehe, erklärt David A. gegenüber Blick: «Ich verlange von ihr nur, den Durchgangsverkehr auf dem Muldenweg mit einem Fahrverbot einzuschränken.» Nur noch Anwohner, Lieferanten und der Schulbus dürften durchfahren, wenn es nach ihm ginge. Doch: «Mit der Stadt kann man nicht verhandeln. Ich stosse auf taube Ohren.»

«Es gilt Tempo 80. Dabei wäre 30 adäquat»

Der selbstständige Unternehmer erklärt die Gründe für sein Anliegen: «Unzählige Autos fahren an meinem Haus vorbei.» Auch die erlaubte Höchstgeschwindigkeit sei ein Problem: «Es gilt Tempo 80. Dabei wäre 30 adäquat.» Ebenso seien die E-Biker, die bei ihm durchrasen, eine Gefahr, sagt A. «Mein grösster Horror: Ich sehe einen beim Rückwärtsfahren oder Ausparken nicht.»

Damit nicht genug, auch Tiere stören David A. «Pferde verrichten ihr Geschäft vor meinem Haus», sagt er. Und: «Kommt ein Kuhtross vorbei, richtet er Schaden auf meinem Grundstück an.» Auch Wanderer sind ein Problem. «Die schauen mir ins Wohnzimmer.»

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Nach dem Pinzgauer folgten die Holzgatter

Seit Heiligabend 2022 versperrt A. darum die Strasse. Zuerst stellte er seinen Pinzgauer quer auf den Asphalt. «Totale Ruhe vor den Störenfrieden hatte ich da aber noch nicht. Also verbarrikadierte ich den Abschnitt vor meinem Haus Anfang Januar beidseits mit einem provisorischen Holzgatter.»

Dass die Strasse seither gesperrt ist, passt dem Maienfelder Stadtrat nicht. Stadtpräsident Heinz Dürler (56/SVP) sagt auf Blick-Anfrage: «Wir wollen den jahrzehntelangen Zustand auf dem Muldenweg wieder herstellen, was bedeutet: Freie Durchfahrt und freier Weg für alle.»

Was die Angelegenheit jedoch kompliziert gestaltet: «Die Strasse gehört dem Eigentümer – und nicht der Stadt», hält Dürler fest. Aber über die Parzelle sei ein offizieller Fuss- und Wanderweg eingetragen. Daher gelte für Passanten, Wanderer und Velofahrer das Wegrecht, so der Stadtpräsident. «Beim Fahrrecht berufen wir uns unter anderem auf die jahrzehntelange Erschliessung.»

«Stadt hat mich wütend gemacht»

Ob David A. die Strasse irgendwann tatsächlich dichtmachen dürfe, müssen nun die Gerichte klären. Für Stadtpräsident Dürler ist aber klar, dass die aktuelle Situation nicht tragbar ist. «Er hat beim Regionalgericht erst ein Gesuch gestellt, das ist weit weg von einer Bewilligung. Das muss das Gericht erst noch entscheiden. Dieser Termin ist noch nicht festgesetzt.»

Bewohner David A. fordert derweil für die Zukunft, dass die Stadt die Strasse vor seinem Haus umleitet. «Sie darf nicht mehr durch meine Parzelle führen. Meine Geduld mit der Stadt ist aufgebraucht. Sie haben mich wütend gemacht.»

* Name geändert

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