Geheimnis gelüftet
Das teuerste Gemälde der Welt ist wieder aufgetaucht

Das teuerste Kunstwerk war seit seinem Kauf im Jahr 2017 verschwunden. Viele Kunstliebhaber rätselten, wo sich das Gemälde Salvator Mundi von Leonardo da Vinci befindet. Ein Kunst-Krimi, dessen Spuren in die Schweiz führen.
Publiziert: 21.08.2024 um 18:19 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2024 um 15:49 Uhr
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2017 ersteigerte der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman (38) das Gemälde Salvator Mundi von Leonardo da Vinci. Der Kaufpreis lag bei satten 450 Millionen Dollar.
Foto: AFP
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Christina BenzRedaktorin News

2017 ersteigerte der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman (38) das Gemälde Salvator Mundi von Leonardo da Vinci. Der Kaufpreis lag bei satten 450 Millionen Dollar, umgerechnet 386 Millionen Franken. Der höchste Preis, der bisher für ein Kunstwerk gezahlt wurde. Das Jesus-Bild war seither nicht mehr öffentlich zu sehen und Kunstfans rätselten über dessen Verbleib. Die BBC schafft nun Klarheit: Das Gemälde befindet sich in der Schweiz.

Ausgeplaudert hat dies ein Freund des Kronprinzen. Der US-Professor und Nahost-Experte Bernard Haykel verrät, dass das teure Gemälde seit sieben Jahren in einem Zollfreilager in Genf schlummert. Nicht, wie lange angenommen, auf der Jacht oder im Palast von bin Salman. Der Prinz hat grosse Pläne mit dem Gemälde und plant, in der arabischen Hauptstadt Riad ein Museum zu bauen. «Ich möchte ein Ankerobjekt, das die Menschen anzieht, genau wie die Mona Lisa», zitiert Haykel den Kronprinzen.

Zweifel: Stammt das Gemälde wirklich von Leonardo da Vinci?

Nach dem Verkauf kamen Zweifel an der Echtheit des Gemäldes auf. Im September 2018 entschied sich der Louvre-Ableger in Saudi-Arabien kurzfristig, das Gemälde nicht auszustellen. Auch wurde es aus der grossen Leonardo-Ausstellung 2019/2020 im Louvre in Paris ausgeschlossen. Dies, obwohl der Louvre bereits 2018 zum Schluss kam, dass das Ölgemälde von da Vinci stammt. Das Museum liess allerdings die Möglichkeit offen, dass Schüler zum Gemälde beigetragen haben. Das Gutachten dazu wurde nicht veröffentlicht, sondern 2 1/2 Jahre später den Medien zugespielt.

Der Wert des Gemäldes entwickelte sich rasant, wie die «NZZ» berichtet. Im Jahr 2005 wurde das Gemälde für nur 1175 Dollar aus einem Nachlassverkauf erworben. Nach einer gründlichen Restauration kaufte der Schweizer Kunsthändler Yves Bouvier das Werk 2013 für 83 Millionen Dollar. Im selben Jahr verkaufte Bouvier das Gemälde für 127,5 Millionen Dollar an einen russischen Oligarchen. Den grössten Verkaufsgewinn erzielte dieser 2017, nachdem er es beim Auktionshaus Christie's zur Versteigerung gegeben hatte. Zur Erinnerung: Der arabische Kronprinz zahlte 450 Millionen Dollar. Seitdem gilt es als das teuerste je versteigerte Kunstwerk der Welt.


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