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450-Millionen-Franken-Bild verschwunden
Tauschte Saudi-Prinz Jesus-Bild gegen Mega-Yacht?

Das Gemälde Salvator Mundi von Leonardo da Vinci ist seit November 2017 verschwunden. Bis jetzt fehlte vom berühmten Jesus-Porträt des Renaissance-Künstlers jede Spur. Offenbar steckt ein gigantischer Yacht-Deal dahinter.
Publiziert: 03.04.2019 um 13:12 Uhr
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Aktualisiert: 03.04.2019 um 13:21 Uhr
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Hier wurde das Bild von Leonardo da Vinci zuletzt gesehen. Bei der Versteigerung im November 2017.
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Für unfassbare 450 Millionen Franken wurde das Bild Salvator Mundi im November 2017 versteigert. An welchen Käufer, ist bis heute nicht klar. Vermutet wird, dass es sich beim anonymen Bieter um einen Strohmann des Kronprinzen Mohammed bin Salman (33) handelte. Denn kurz nach der Versteigerung kündigte das saudische Kulturministerium an, das bekannte Gemälde von Leonardo da Vinci (1452–1519) in Abu Dhabi auszustellen. Doch dort kam es nie an.

Nun wird spekuliert, was mit dem Bild aus dem 15. Jahrhundert passiert sein könnte. Experten vermuten, dass der saudische Prinz in seiner islamischen Heimat wegen dem Jesus-Gemälde mächtig Ärger bekam. Also musste er das Bild loswerden. Und so soll es zu einem spektakulären Tausch gekommen sein: Bild gegen Mega-Yacht. 

Diesen aussergewöhnlichen Deal soll Mohammed bin Salman mit der Scheich-Familie Bin Zayid gemacht haben. Eine schwerreiche Öl-Dynastie. Allein Chalifa bin Zayid Al Nahyan (58), Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, wird auf ein Vermögen von 15 Milliarden Dollar geschätzt. Dementsprechend gut kam der saudische Prinz auch bei dem Tauschgeschäft weg.

Investition in die Zukunft

Er bekam für das Gemälde die Luxusyacht «Topaz», wie die «Bild» berichtet. Mit einer Länge von 147 Länge und einer Breite von mehr als 20 Metern, gilt «Topaz» als einer der grössten privaten Mega-Yachten der Welt. Preis: zirka 450 Millionen Franken! Dafür gibt es auf mehreren Decks verteilt, ein Kino, ein Fitnessraum und sogar zwei Landeplätze für Helikopter.

Bestätigt ist der Mega-Deal nicht. Manche Kunstliebhaber haben deswegen auch einen anderen Verdacht. Denn das Interesse der Saudis an wertvollen Kunstwerken kommt nicht von ungefähr. Das Königreich investiert damit in die eigene Zukunft. Sollte das Land mit seinen enormen Erdölvorkommen irgendwann einmal kein Geld mehr verdienen können, will es unter anderem mit Gemälden wie dem Jesus-Porträt Einkünfte generieren. (jmh)

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