Das 1. August-Feuerwerk endete im freiburgischen Villars-sur-Glâne in einem Fiasko. Raketen flogen in die Menschenmenge und verletzten zehn Personen – die Horrorvorstellung eines jeden Feuerwerks-Organisators. Wie konnte das nur passieren?
Nach dem Unglück versucht die Gemeinde, Antworten auf diese Frage zu finden. Die Bestürzung ist gross. «Der Unfall war für den gesamten Gemeinderat ein riesiger Schock», sagt Gemeindepräsident Bruno Marmier (48, Grüne) zu Blick. Der Vorfall sei tragisch und man bedaure zutiefst, dass Gäste verletzt wurden.
Dass so etwas überhaupt passieren konnte, kann die Gemeinde nicht verstehen. «Das Feuerwerk wurde von einer dafür spezialisierten Firma durchgeführt.» Die Gemeinde buche das Unternehmen jedes Jahr, es handle sich um Fachkräfte mit viel Erfahrung. Zudem sei auch der Ort, an dem die 1.-August-Feier stattgefunden habe, immer derselbe. «Es ist nicht das erste Mal, dass wir dort Feuerwerk gezündet haben.» Man gehe deshalb davon aus, dass eigentlich alles in Ordnung war. «Trotzdem müssen wir natürlich prüfen, ob wir künftig weitere Massnahmen treffen müssen», sagt Marmier.
Wird das 1. August-Feuerwerk für nächstes Jahr abgesagt?
Den Moment, als die Raketen in die Menge flogen, werde der Gemeindepräsident nie vergessen. Er sei mittendrin gewesen, habe aber glücklicherweise nichts abbekommen. «Plötzlich sind zwei Feuerwerkskörper horizontal auf uns zugeflogen und dann explodiert.»
Besonders den jüngeren Zuschauern hätte der Vorfall einen Schrecken eingejagt. «Die Kinder haben geweint.» Immerhin seien Sanität und Polizei rasch vor Ort gewesen, um die Verletzten zu versorgen. Trotz Glück im Unglück hat der Vorfall Marmier eines bewusst gemacht: «Egal welche Sicherheitsvorkehrungen man trifft – es kann immer etwas passieren.»
Ob nächstes Jahr wieder ein Feuerwerk den Himmel über Villars-sur-Glâne erleuchten werde, sei noch unklar. Für eine solche Entscheidung sei es noch zu früh.
Die bei dem Vorfall verletzte Frau hat das Spital mittlerweile wieder verlassen. «Wir können bestätigen, dass die verletzte Frau das Spital verlassen hat», sagte die Freiburger Kantonspolizei der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Mittwoch. Weitere Angaben zum Vorfall machte die Polizei nicht.