Am Samstag ist meteorologischer Sommeranfang. Das Wetter war in den letzten Tagen aber alles andere als sommerlich. Es schüttete vielerorts wie aus Kübeln. Der Dauerregen sorgte an zahlreichen Gewässern in der Ost- und Zentralschweiz für angespannte Lagen.
Die hohen Niederschlagssummen sorgten bei den Einsatzkräften der Kantone St. Gallen, Thurgau, Zürich, Aargau und Zug für viel Betrieb.
Thurgau
Im Kanton Thurgau hat es wegen der starken Niederschläge bislang rund Schadenmeldungen und Feuerwehreinsätzen gegeben. Die Polizei rechnet jedoch damit, dass bis am Mittag noch weitere Meldungen eingehen werden, da mehrere Verkehrswege am frühen Samstag wegen Erdrutschen oder Hochwasser vorübergehend unpassierbar geworden sind.
Zwischen Lommis und Affeltrangen konnten Autos auf der dortigen Verbindungsstrasse wegen Hochwasser nicht mehr verkehren.
St. Gallen
Im Kanton St. Gallen waren es mit 90 Einsätzen leicht weniger als im Nachbarkanton. Der grösste Teil der Schadensmeldungen umfasste, überflutete Keller, wie Mediensprecher Florian Schneider gegenüber Blick sagt. Aufgrund eines Erdrutsches in Ebnat-Kappel musste eine Liegenschaft vorsorglich evakuiert werden.
Im Bahnverkehr gab es ebenfalls Probleme. Die Strecke zwischen St. Margrethen und dem Hauptbahnhof München (D) war im Allgäu am Morgen unterbrochen. Der Grund dafür war der witterungsbedingte Schienenzustand, wie die SBB mitteilten.
Aargau
Wie Mediensprecher Adrian Bieri auf Blick-Anfrage angibt, erhielt die Aargauer Notrufzentrale in den vergangenen 24 Stunden 19 Schadensmeldungen. Diese betreffen vor allem die Regionen Freiamt und Zurzach.
Bei den Einsätzen ging es hauptsächlich um überflutete Keller oder Tiefgaragen sowie allgemeine Hilfestellungen. In Bremgarten AG baute die Feuerwehr zudem entlang der Reuss Hochwasserschutz-Wände auf, damit es zu keinen grösseren Überschwemmungen kommt.
Zug
Im Kanton Zug liefen aufgrund der starken Regenfälle mehrere Hauseingänge mit Wasser voll. Dies führte zu überfluteten Waschküchen und Kellern, wie die Zuger Polizei am Samstagmorgen mitteilt. Betroffen waren die Gemeinden Baar, Steinhausen, Cham, Hünenberg und Unterägeri.
Auf öffentliche Infrastruktur hatten die hohen Niederschlagssummen ebenfalls Einfluss. Durch den Dauerregen wurde zudem «im Rank» in der Stadt Zug die dortige Velo-Unterführung geflutet.
Viel Wasser sammelte sich auch immer wieder auf der Autobahn A14 zwischen Baar
und Zug an, weshalb mehrmals die Geschwindigkeit reduziert werden musste. Weiter seien der Zuger- und Ägerisee an einigen Stellen über die Ufer getreten, heisst es bei der Polizei.
Zürich
Die Zürcher Feuerwehren sind bis am Samstagmorgen 200 mal wegen Wasser in Gebäuden oder überfluteten Strassen ausgerückt. Besonders betroffen sei das Zürcher Oberland sowie Zell und Turbenthal gewesen, schrieb Schutz&Rettung Zürich auf dem Kurznachrichtendienst X.
Bei der Einsatzleitzentrale seien bis am Samstagmorgen über 700 Notrufe eingegangen, 300 davon hätten die Feuerwehr betroffen. Auch auf dem Gebiet der Stadt Zürich sei die Berufsfeuerwehr einige Male wegen Wasserschäden ausgerückt.