Falsche Polizisten zocken Rentner ab – fiese Masche häuft sich
Mit diesen Tricks schützt du deine Grosseltern

Falsche Polizisten haben in den vergangenen Jahren immer mehr für Aufsehen gesorgt. Allein vergangene Woche kam es in der Schweiz zu drei schweren Betrugsfällen. So schützt du deine Grosseltern vor der Betrugsmasche.
Publiziert: 30.01.2024 um 12:26 Uhr
|
Aktualisiert: 30.01.2024 um 12:55 Uhr
1/4
Besonders ältere Leute werden Opfer von Telefonbetrug. (Symbolbild)
Foto: IMAGO/Schöning
Janine Enderli

Eine 84-Jährige nimmt das Telefon ab. Am Hörer: Eine Person, die sich als Fahnder der Kriminalpolizei ausgibt, der Einbruchsserien nachgeht. Der Betrüger gaukelt der Seniorin vor, sie müsse ihre Wertgegenstände in Sicherheit bringen. Aufgrund des massiven Drucks des Anrufers übergibt die Seniorin aus Binningen BL den falschen Polizisten Schmuck im Wert von 100'000 Franken.

In letzter Zeit treiben in der Schweiz falsche Polizisten ihr Unwesen. Mit der fiesen Masche locken sie ahnungslose Senioren in eine Betrugsfalle. Es entstehen jährlich Schäden in Millionenhöhe. In Bern schlug ein Betrüger (24) am Dienstag ebenfalls mit der Masche «falscher Polizist» zu. Er sitzt nun in Untersuchungshaft. Die Kantonspolizei fasste ihn in flagranti, wie sie am Montag mitteilte. Am selben Tag schlug eine Bande im Aargau zu. Schweizweit warnen die Polizeistellen mit Präventionskampagnen vor den kriminellen Machenschaften. Mit diesen fünf Tricks schützt du dich vor den Betrügern.

1

Mit gefährdeten Personen über neue Maschen sprechen

Am besten kann man sich und seine Grosseltern schützen, indem man sich immer wieder über die neusten Methoden informiert. Die meisten Kantone haben auf ihren Webseiten die neusten Entwicklungen punkto Betrugsmaschen aufgelistet und aktualisieren die Gefährdungslage laufend. Nimmt man Senioren ernst und spricht mit ihnen über das Thema, können viele Taten verhindert werden. Unter telefonbetrug.ch können Bürgerinnen und Bürger sich tiefgehend über das Thema informieren.

2

Misstrauisch bleiben: Die Polizei verlangt kein Geld am Telefon

Die richtige Polizei will am Telefon nie Bargeld oder andere Wertgegenstände einziehen. Die Anrufer erfragen am Telefon teilweise auch Bankdaten und/oder Kreditkartenangaben. Diese solle man unter keinen Umständen preisgeben. Angehörige sollen diese Information gezielt an ihre Eltern/Grosseltern weitergehen – damit eine solche Forderung am Telefon sofort die Alarmglocken schrillen lässt. Je dringender etwas scheint, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines Betrugs.

3

Telefonat abbrechen und vertraute Person kontaktieren

Bei einem dubiosen Anruf ist es wichtig, das Telefonat schnellstmöglich abzubrechen. Was zuerst offensichtlich scheint, ist in der Realität schwieriger. Denn: Die Betrüger sind clever und üben oft massiven Zeitdruck auf ihre Opfer aus. «Der Faktor Zeit spielt beim Telefonbetrug eine zentrale Rolle: Es wird stets ein Notfall geltend gemacht. Und es muss immer schnell gehen, sodass den Betroffenen keine Zeit bleibt zum Nachdenken», sagte der Berner Staatsanwalt Rolf Rüdisser Ende September zu Blick.

Ist man aufgewühlt, raten die Experten, eine vertraute Person, etwa den Sohn oder die Tochter zu kontaktieren. Nehmen diese das Telefon nicht ab, sollen Betroffene sofort einen zweiten Anruf tätigen. So sehen die Kinder, dass es wichtig ist.

4

Namen im Telefonbuch abkürzen oder löschen

Betrüger suchen im Telefonbuch meistens nach älter klingenden und weiblichen Namen. Deshalb kann es sinnvoll sein, den Namen abkürzen zu lassen. Statt Anni Huber, stünde dann neben der Telefonnummer lediglich A. Huber.

5

Zur echten Polizei gehen

Damit Betrügerbanden endgültig das Handwerk gelegt werden kann, müssen entsprechende Taten gemeldet und angezeigt werden. Stellt man einen Betrugsversuch fest, sollen Betroffene deshalb unverzüglich die Polizei unter der Notrufnummer 117 zu kontaktieren. Angehörige sollten die Opfer dabei gut begleiten und nicht tadeln.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?