Ex-Miss-Schweiz stellte hohe Spesen und unverhältnismässige Leistungen in Rechnung
Lolita Morena werden beim Schweizer Tierschutz massiv die Spesen gestutzt

Aufregung beim Schweizer Tierschutz: Lolita Morena (63), Miss Schweiz 1982 und langjähriges Vorstandsmitglied, wird in Zukunft viel weniger verdienen dürfen. Es ist nicht der erste Vorfall beim STS.
Publiziert: 20.09.2024 um 21:24 Uhr
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Aktualisiert: 21.09.2024 um 01:36 Uhr
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Wegen zu hoher Spesen stutzt der Schweizer Tierschutz die Einkünfte von Lolita Morena.
Foto: Peter Gerber

Auf einen Blick

  • Neues Reglement unterbindet honorierte Aufträge an Vorstandsmitglieder
  • Lolita Morena verrechnete jährlich rund 200'000 Franken für Video-Beiträge
  • Ihr im Januar 2024 gewähltes Vorstandsmandat ist nicht einfach kündbar
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Hohe Wogen beim Schweizer Tierschutz. Nach einer zehnstündigen Vorstandssitzung Ende August wurde ein neues Geschäftsreglement verabschiedet, das die Vergabe von honorierten Aufträgen an Vorstands- und Geschäftsleitungsmitglieder unterbinden soll. Nun muss die ehemalige Miss Schweiz Lolita Morena (63), die seit 16 Jahren im Vorstand des STS sitzt, massive Verdiensteinbussen hinnehmen. Laut Berichten der CH Media soll Morena zu hohe Spesen erhalten und unverhältnismässige Leistungen bezogen haben.

Morena verrechnete dem Tierschutzverein jährlich rund 200'000 Franken für etwa 40 Video-Beiträge mit einer Länge von zehn bis 20 Minuten. Zudem erhielt sie für die Anreise zu den Vorstandssitzungen jeweils 700 Franken Spesen. Mit dem neuen Reglement, das bereits zum 1. September in Kraft trat, soll diese Praxis beendet werden. Zwei Wochen nach Inkrafttreten wurde Morena auf Ende Jahr der Vertrag für die Videofilme gekündigt, schreibt die «Aargauer Zeitung».

Ihr Vorstandsmandat ist dagegen nicht einfach so kündbar: Morena wurde im Januar 2024 von der Delegiertenversammlung gewählt, die Amtsdauer beträgt vier Jahre.

Nicht der erste Skandal

Der Fall Morena reiht sich in eine Serie von Skandalen im Schweizer Tierschutz ein. Eine interne Arbeitsgruppe durchleuchtet derzeit die Vorstandsgeschäfte der letzten acht bis zehn Jahre, darunter die Präsidialzeit der Bieler Bankerin Nicole Ruch und die letzten Jahre des Ehepaars Lienhard. Auch der neue Präsident Piero Mazzoleni steht unter Druck. Er wurde nach Ruchs Absetzung als Interimspräsident gewählt, versäumte es jedoch, eine Findungskommission für die Nachfolge zu bilden. Seine Personalie wird ebenfalls geprüft, auch wegen eines Verkaufs eines geerbten Grundstücks im Tessin.

Morena selbst war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Sie habe ihr Anwesen in der Schweiz verkauft und sei nach Italien gezogen, wo sie an ihrem Geburtsort Cantiano einen Bauernhof besitze. In Roncosambaccio wolle sie anscheinend eine Pension für Menschen und Tiere aufbauen, berichtet die «Aargauer Zeitung».

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