Das sollten Sie beim Lottospielen vermeiden
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ETH-Mathematiker gibt Tipps:Das sollten Sie beim Lottospielen vermeiden

ETH-Mathematiker zum Euromillions-Jackpot
Das sollten Sie bei Ihrem Lotto-Tipp vermeiden

Der Euromillions-Jackpot ist prallvoll: 236 Millionen Franken locken. Der Mathematiker Martin Mächler sagt, wie gross die Wahrscheinlichkeit ist, den Jackpot zu knacken.
Publiziert: 11.10.2021 um 19:49 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2021 um 14:29 Uhr
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Der Mathematiker Martin Mächler hat für Blick ausgerechnet, wie gross die Wahrscheinlichkeit ist, den Jackpot zu knacken.
Foto: ETH Zürich
Tobias Ochsenbein

So viel Geld lag noch nie im Euromillions-Topf: Diese Woche wird um 236 Millionen Franken gespielt! Wenn in der Schweiz das Lottofieber grassiert, sind Experten gefragt. Wie gross ist die Chance, den Jackpot zu knacken? Lohnt es sich überhaupt mitzuspielen? Blick hat bei Martin Mächler nachgefragt, er ist Mathematiker und Statistikdozent an der ETH Zürich.

Die schlechte Nachricht zuerst: Grundsätzlich liegt die Wahrscheinlichkeit, mit einem Tipp (fünf Zahlen von 1 bis 50 und zwei Sternzahlen von 1 bis 12) vollkommen richtig zu liegen und somit den Jackpot zu knacken, bei 1 zu 139'838'160, also bei 1 zu etwa 140 Millionen, wie Mächler vorrechnet.

Wie gross die Wahrscheinlichkeit ist, dass gerade am Dienstag jemand den Mega-Jackpot von 236 Millionen Franken knackt, sei kaum zu berechnen, sagt der Mathematiker. Weil nämlich niemand weiss, wie viele unterschiedlich ausgefüllte Lottoscheine eintreffen, könne man es bloss abschätzen. «Erstens dürfte bei Millionen von Lottoscheinen schon rein zufällig ein Teil der Scheine doppelt vorkommen, zweitens dürften viele Leute besondere Zahlenreihen oder Muster wählen – diese Zahlen werden dann noch viel häufiger doppelt oder mehrfach vorkommen», so Mächler.

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Wahrscheinlichkeit eines Schweizer Gewinns liegt bei fünf bis sechs Prozent

«Nachdem, was ich in den Statistiken gesehen habe und einschätze, dürften wohl 60 Millionen Tipps eingehen. Geht man davon aus, dass die Leute nur zufällige Zahlen einsetzen, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass am Dienstag der Jackpot geknackt wird, bei 35 Prozent; bei 70 Millionen Lotto-Tipps dann bei 40 Prozent.» Und selbst bei 90 Millionen Tipps liege die Wahrscheinlichkeit mit 47 Prozent noch unter 50 Prozent, so der Mathematiker weiter.

Die Chance, dass der Lottogewinn dabei in die Schweiz geht, schätzt Mächler als verschwindend klein ein. «Wenn überhaupt jemand den Jackpot knackt, läge die Wahrscheinlichkeit, dass dann jemand aus der Schweiz gewinnt, bei fünf bis sechs Prozent.»

Lottoschein nicht nach Muster ausfüllen

Welche fünf Zahlen und zwei Sterne jemanden auf einen Schlag reich machen, kann auch Mächler nicht voraussagen. Einen todsicheren Tipp gibt es nicht. «Es gibt nichts, was die Gewinnchancen erhöhen kann», erklärt Mathematiker Mächler. Die Lottospielenden könnten aber einfache Zahlenkombinationen vermeiden. «Die Tipp-Techniken ähneln sich. Viele Leute kreuzen ihre Zahlen auf dem Lottoschein nach Mustern oder geometrischen Figuren wie etwa einer Diagonale an. Wenn diese Zahlen gezogen werden, muss man den Gewinn unter Umständen mit ganz vielen Leuten teilen.»

Besonders clevere Leute wählen Zahlen, die entweder in der Lotto-Chronik besonders selten auftauchen – oder solche, die in den letzten Ziehungen Gewinne versprachen. Lässt sich damit der Jackpot knacken? «Das hat keinen Einfluss, denn Lottospiel hat kein Gedächtnis», sagt der Statistik-Experte. Weder helfe es, noch schade es, so Mächler weiter.

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140 Millionen Lottoscheine für den garantierten Gewinn

Angesichts der geringen Gewinnchancen schwappen nach jeder Ziehung auch Frustwellen durchs Land. Warum glauben trotzdem so viele Leute an die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns? «Lotto spielen tendenziell Leute, die nicht zu den Gutverdienenden gehören. Sie unterstützen damit das Finanzamt und die Lotteriegesellschaften, bezahlen also eine indirekte Steuer. Im Gegenzug erhalten sie ein bisschen Spass. Kurz: Sie freuen sich auf etwas – und werden meistens enttäuscht», sagt Mächler.

Übrigens: Wer den Euromillions-Jackpot mit hundertprozentiger Sicherheit knacken will, muss sich die Mühe machen, für die Ziehung am Dienstag so viele Lotto-Tipps abzugeben, wie es Möglichkeiten gibt – also knapp 140 Millionen. Das würde sich allerdings nicht rechnen, müsste man dafür doch 490 Millionen Franken ausgeben.

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