Selten hat die Schweiz so nach Regen gelechzt wie momentan. Ausgetrocknete Flüsse, eine Armee, die Wasser in die Berge fliegen muss, Gletscher, die ihre Geheimnisse preisgeben.
Seit Wochen ist es staubtrocken. Und das dürfte wohl noch eine Weile so bleiben. Obwohl Meteorologen am Dienstag vermeldeten, dass es nächste Woche zu länger anhaltenden Regenschauern kommen könnte. Doch jetzt sieht die Wetter-Welt wieder anders aus. Es ziehen zwar dunkle Wolken auf. Aber nur ein paar. «Derzeit sieht es am kommenden Montag nach Gewittern aus», sagt Michael Eichmann von MeteoNews zu Blick. «Danach wird es wohl wieder trocken.»
Noch am Dienstag hätten die Modelle mehr Regen vorausgesagt – deutlich mehr. Aber wie kann sich das so schnell ändern? Eichmann erklärt: «Die Modelle haben teilweise Probleme mit Höhentiefs.» Das sind Tiefdruckgebiete, die in höheren Lagen der Atmosphäre zu finden sind. Besonders mehrere Tage im Voraus seien die Prognosen zeitweise etwas ungenau. Ähnlich war dies damals bei der Hitzewelle Mitte Juni. Die Periode dauerte länger, als die Modelle zunächst prognostiziert hatten, da das Höhentief vor der Iberischen Halbinsel lange stationär blieb.
Verbreitet Gewitter am Montag
Die derzeitigen Prognosen würden zeigen, dass es bis zum Wochenende sehr sonnig bleibe, am Sonntag aber das Risiko von Gewittern ansteige. Der Meteorologe zu Blick: «Zunächst in der Westschweiz, in der Nacht auf Montag und am Montag steigt dann überall die Schauer- und Gewitterneigung an.»
Am Montag sei nach aktuellem Stand verbreitet mit Gewittern zu rechnen. Diese würden durch einen Trog verursacht, der sich von Nordwesten her dem Alpenraum nähere. «Gegen die Trockenheit nützen diese Niederschläge aber nur wenig und punktuell», sagt er. Dafür seien Gewitter ohnehin nicht geeignet, besser wäre klassischer Landregen, der langsam, dafür beständig falle. Statt Gewitterzellen, die brachial, aber nur kurz über bestimmten Gebieten eintreten.
Die Temperaturen bleiben derweil sommerlich hoch: Am Sonntag werde laut dem Wetter-Experten überall die Hitzemarke von 30 Grad geknackt, zum Wochenstart liegen die Höchstwerte etwas darunter, zwischen 26 und 28 Grad. (vof)