Sonst tost der Rheinfall, schäumt und zischt. Jetzt nicht mehr so. Der Rhein führt derzeit gerade mal die Hälfte der zu dieser Jahreszeit üblichen Wassermenge. Statt 600’000 Liter stürzen am Rheinfall derzeit weniger als 300’000 Liter Wasser pro Sekunde in die Tiefe, wie der «Landbote» berichtet.
Für Touristen sorgt das noch immer für Spektakel. Für Einheimische ist der Rheinfall zum «Rheinfällchen» geworden. Weil der Pegel im Rhein so niedrig ist, treten viele Felsen an die Oberfläche. Eine Gruppe von jungen Männern nahm das am Dienstag zum Anlass, um über die Felsen des Rheinfalls zu klettern.
Ein paar Übermütige
Die Burschen standen zwar an Stellen, an denen wohl noch nicht viele Menschen standen. Die kühne Aktion fand jedoch ein schnelles Ende. Die ausgerückte Polizei pfiff die Jungen zurück. Ein Leserreporter spricht von «ein paar Übermütigen». Verletzte oder eine Rettungsaktion gab es keine. Die Schaffhauser Polizei bestätigt den Einsatz auf Anfrage.
Trotz tiefer Messpegel: Die Wassergewalt derzeit am Rheinfall ist keinesfalls zu unterschätzen. Die geringste Abflussmenge am Rheinfall wurde 101 Jahren mit 95'000 Litern pro Sekunde verzeichnet. Die grösste? 1965, 1'250'000 Liter pro Sekunde. (kes)