Er deponierte seinen Mist im Sissacher Biotop
Bauschutt-Grüsel schaut beim Aufräumen zu

Jetzt ist klar, wer den Bauschutt im Sissacher Biotop entsorgte: Der 26-jährige R. H. aus Brislach BL. Er war bei den Aufräumarbeiten mit dabei – half aber nicht wirklich mit.
Publiziert: 09.08.2017 um 20:50 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:09 Uhr
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Gemeindearbeiter räumten auf, während der Bauschutt-Grüsel H. zuschaute.
Foto: Stefan Bohrer
Stefan Bohrer, Petar Marjanovic

In Sissach BL verstand man Ende Juli die Welt nicht mehr: Da hat tatsächlich ein Unbekannter knapp fünf Kubikmeter Bauschutt entsorgt. Nicht irgendwo, sondern ausgerechnet in einem Biotop. Jetzt sind mehrere bedrohte Arten gefährdet. Darunter zählt der Glögglifrosch, aber auch Molche, Insekten und Libellen (BLICK berichtete).

Tage später wurde der frechste Bauschutt-Grüsel der Schweiz gefasst: Es ist der 26-jährige R. H.* aus Brislach BL! Insgesamt deponierte er über 20 Kubikmeter Bauschutt über mehrere Tage hinweg an verschiedenen Orten in den Kantonen Basel-Landschaft und Aargau.

Am Mittwoch zeigte er Reue: «Es tut mir leid, was ich gemacht habe. Besonders wegen den Tieren!» Er meinte das ernst, denn am Mittwoch packte er bei den Aufräumarbeiten gleich selbst an. 

Er schaute zeitweise nur zu

Zuerst versuchte er nämlich, sich erneut rauszureden. Er habe einen Zwillingsbruder, sagte er den anwesenden Journalisten, die bei der Entsorgung des Bauschutts aus dem Biotop dabei waren. «Es ist nicht klar, ob er oder ich das war!», meinte er, um Minuten später dann doch die Tat zuzugeben.

Pikant am ganzen Bauschutt-Skandal: Während er – wie er selbst sagt – seinen Mist an den anderen Orten wieder mitnahm, packte er im besonders heiklen Biotop nur wenige Minuten an. Stattdessen fummelte er an seinem Handy herum und unterhielt sich mit dem Förster.

«Lob» von der Polizei

Um den Bauschutt legal zu entsorgen, hätte er von seinem Wohnort in Brislach BL wenige Minuten fahren müssen. Eine Gebühr von 60 Franken je Tonne hätte ihm eine Menge Ärger erspart. Stattdessen nahm er einen Fahrtweg von über einer Stunde auf sich, um es illegal zu tun und der Natur zu schaden. 

Lob gabs trotzdem, just von der Polizei: «Ich bot an, dass ich das selbst aufräume. Die Polizei fand das flott!», behauptete er. Unklar ist, was dem Glögglifrosch und den Libellen droht. Bauschutt-Grüsel R. H. hat jetzt mehrere Anzeigen wegen illegaler Entsorgung und Missachtung des Gewässer- und Naturschutzes am Hals.

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