Die täglich vom Bundesamt für Gesundheit registrierten Corona-Zahlen sind weiterhin hoch. Am Mittwoch lag die Zahl bei über 11'000 Neuinfizierten innert 24 Stunden. Ein Blick auf die Statistik lässt aber einen Lichtblick erkennen.
«Es scheint sich tatsächlich eine Stabilisierung abzuzeichnen», schreibt der Epidemiologe Christian Althaus von der Universität Bern auf Twitter. Dazu veröffentlicht er ein Bild, das den Verlauf der Corona-Zahlen vom 11. November bis heute zeigt.
Und in der Tat: Ging die Kurve noch zu Beginn nach oben, flacht sie nun ab. Althaus dazu: «Zeigt wieder mal, dass es eigentlich nicht viel bräuchte (Masken, Homeoffice), vorausgesetzt man reagiert frühzeitig.»
Sorge wegen Omikron
Die Freude über diese Entwicklung dürfte aber nur von kurzer Dauer sein. Denn der Epidemiologe ist wegen der neuen Variante besorgt. Er ist davon überzeugt: Lange wird diese Stabilisierung nicht andauern. «Omikron wird uns aber vermutlich einen Strich durch die Rechnung machen.» Das heisst: Die Infektionszahlen werden wieder steigen – und damit auch die Zahl der Hospitalisierungen.
Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 80,6 Prozent. 35,5 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.
Umso dringender werden von Experten verschärfte Massnahmen gefordert. Mehrere Kantone haben zum Beispiel die Weihnachtsferien vorgezogen oder den Schulbeginn im Januar verschoben. Die Kantone haben sich zudem mehrheitlich für die 2G-Regel ausgesprochen. Nur noch Geimpfte und Genesene sollen Zutritt zu Restaurants und Freizeitbetrieben haben.
Noch unklar, ob verschärfte Corona-Massnahmen kommen
Eine «rasche und umfassende» 2G-Regel sei «dringend notwendig», damit eine Überlastung der Spitäler und Schliessung von Betrieben verhindert werden könne, erklärte beispielsweise die Solothurner Regierung. Die Schweizer Bar und Club Kommission dagegen warnte vor schwerwiegenden Konsequenzen der 2G-Regel und forderte für den Fall wirtschaftliche Hilfe für die Betriebe.
Ob und wann es zu Verschärfungen kommt, war vorerst unklar. Der Bundesrat kündigte an, diese an seiner ordentlichen Sitzung am Freitag diskutieren zu wollen. (jmh/SDA)