«Entwicklung des Gehirns nicht abgeschlossen»
Verkehrspsychologe erklärt PS-Protzer-Unfälle

Junge PS-Protzer sind nicht die Einzigen, die unsere Strassen unsicher machen. Aggressives Verhalten hinter dem Steuer nimmt zu. Verkehrspsychologe Uwe Ewert ordnet ein.
Publiziert: 11.02.2023 um 00:05 Uhr
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Verkehrspsychologe Uwe Ewert weiss, warum gerade junge Männer auf der Strasse oft negativ auffallen.
Foto: zVg
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Michael SahliReporter News

Umfragen zeigen, dass die Stimmung im Strassenverkehr als zunehmend aggressiv wahrgenommen wird. «Schon lange» sei das ein Thema, heisst es von der Schweizerischen Vereinigung für Verkehrspsychologie. Allerdings fehlen genaue Zahlen, erklärt Psychologe Uwe Ewert. Ein Erklärungsansatz für das Phänomen: «Man weiss, dass eine hohe Dichte auf den Strassen zu mehr Aggression führen kann. Und bei uns nimmt das Verkehrsaufkommen laufend zu.»

Viel Testosteron, viele PS

Dass oft junge Männer negativ auffallen, überrascht Psychologe Ewert nicht: «Das liegt einerseits daran, dass bei jungen Männern die verschiedenen Hormone, die aggressives Verhalten fördern können, ihren höchsten Wert erreichen. Ausserdem ist die Entwicklung des Gehirns noch nicht abgeschlossen.»

In einer Studie sei belegt worden, dass PS-starke Autos zu einem höheren Testosteronspiegel führen können. «Wie bedeutsam das für das Verhalten auf der Strasse ist, lässt sich jedoch nicht sagen.»

Welche Rolle spielt die Schulbildung?

Denkbar seien auch andere Faktoren: «Junge Männer, die PS-starke Fahrzeuge haben, sind zumeist Menschen, die eher früh ins Berufsleben eingestiegen sind. Sie haben möglicherweise ein anderes Sozialverhalten als diejenigen, die länger in Ausbildung sind.»

Neben aggressivem Verhalten seien im Verkehrspsychologen-Alltag vor allem wiederholte Geschwindigkeitsdelikte und Fahren unter Alkoholeinfluss ein grosses Thema.

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