Als Blick bei der Haustechnik-Firma Eugster in Arbon TG vorfährt, ist schon der Anblick von aussen vielversprechend: Die Hauswände und Vordächer sind mit transparenten Solarmodulen bedeckt. In Glas gegossene Solarzellen produzieren Strom und lassen gleichzeitig Licht ins Haus.
Energie-Experte Mark Iten (42) schaut zu Beginn des Rundgangs noch kritisch. Zusammen mit Blick besucht er KMU und Privathaushalte. Ziel ist es, das Energiesparpotenzial auszuloten. Um herauszufinden, wo man mit wie grossem Aufwand eine relevante Senkung der Strom- und Heizkosten bewirken kann.
Firma übernimmt Vorbildfunktion
Die Firma Eugster kümmert sich in Haushalten um Heizung und die Bereitstellung von Warmwasser. Daher hat sie ein Interesse daran, als Vorbild zu wirken. «Wenn die Besucher bei uns sehen, dass die Produkte funktionieren, sind sie auch eher bereit, energieeffiziente Komponenten zu kaufen», sagt Inhaber und Geschäftsführer Daniel Eugster (49). Vor 20 Jahren hat der diplomierte Sanitärtechniker die Firma von den Eltern übernommen. 2016 zügelte er das Unternehmen in den Neubau in Arbon.
Energiesparen ist das Gebot der Stunde. Doch wie macht man das am besten? Wo am sinnvollsten? Blick und Energiespezialist Mark Iten (42) nehmen in diesen Wochen Privathaushalte und Firmen unter die Lupe. Wir schauen, wie es um den Energieverbrauch steht und was verbessert werden könnte.
Energieexperte Iten ist Inhaber der Münsinger Firma Enova AG. Er erstellt Expertisen im Auftrag des Bundes für Private und Firmen. Die Beiträge entstehen in Zusammenarbeit mit Swisscleantech, dem Verband der klimatauglichen Wirtschaft, und der act Cleantech Agentur Schweiz.
Soll der Blick-Energieberater auch zu Ihnen kommen? Schreiben Sie ein Mail an community@blick.ch mit einer kurzen Begründung.
Bisher erschienen: Einfamilienhaus von Blick-Leser Patrick Lauber, das Velogeschäft Tour de Suisse Rad AG und die Privatwohnung von Eiskunstlauf-Star Dennis Bielmann.
Energiesparen ist das Gebot der Stunde. Doch wie macht man das am besten? Wo am sinnvollsten? Blick und Energiespezialist Mark Iten (42) nehmen in diesen Wochen Privathaushalte und Firmen unter die Lupe. Wir schauen, wie es um den Energieverbrauch steht und was verbessert werden könnte.
Energieexperte Iten ist Inhaber der Münsinger Firma Enova AG. Er erstellt Expertisen im Auftrag des Bundes für Private und Firmen. Die Beiträge entstehen in Zusammenarbeit mit Swisscleantech, dem Verband der klimatauglichen Wirtschaft, und der act Cleantech Agentur Schweiz.
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Bisher erschienen: Einfamilienhaus von Blick-Leser Patrick Lauber, das Velogeschäft Tour de Suisse Rad AG und die Privatwohnung von Eiskunstlauf-Star Dennis Bielmann.
Damals waren die Auflagen weniger streng und die Strompreise weit tiefer. Warum hat der FDP-Kantonsrat trotzdem die Dächer und eine Wand mit so vielen Solarzellen wie nur möglich gedeckt? Hat er schon damals die Rendite von heute geahnt? Er sagt: «Es stimmt, sie wirft heute Geld ab. Aber damals stand ein anderer Gedanke dahinter. Eine PV-Anlage stiftet Identität. Wir haben fünf Projekte damals für das Firmengebäude angeschaut. Die PV-Anlage war Teil des Gewinner-Plans. Es hat uns in der Gesamtheit am besten gefallen.»
Schwarze Zahlen dank grüner Technologie
Die guten Zahlen der Firma liefern den Beweis, dass Nachhaltigkeit nicht nur für die Umwelt gut ist, sondern auch für das Portemonnaie. Die Produkte und das Wissen in Sachen energieeffizientes Heizen, Heisswasser und gutes Trinkwasser sind gefragt wie nie. «Vor allem bei Erdsonden sehen wir ein gutes Wachstum», sagt Chef Daniel Eugster.
Der technische Wandel aber geht weiter. Haustechnik Eugster tüftelt an noch grösserer Unabhängigkeit und kleinerem ökologischem Fussabdruck. Der Geschäftsführer sagt: «Wir sind jetzt dabei, die Lieferanten zu überprüfen. Wie energieeffizient und umweltfreundlich produzieren sie? Wie verrechnen wir diese Emissionen? Wir versuchen, bis 2030 CO₂-neutral zu sein.»
Ein weiteres grosses Thema ist aktuell die Elektromobilität. «Wir testen gerade, was Sinn macht. Wir haben bis jetzt ein Drittel der Flotte umgerüstet auf Elektrofahrzeuge. Wie es aussieht mit dem Verbrauch, wissen wir aber noch nicht», sagt Daniel Eugster. Noch ist bei dem Thema vieles unklar, bewährte Lösungen gibt es nicht. Es gibt Überlegungen, die Fahrzeuge als Stromspeicher für die Solaranlage zu nutzen. Doch das ist sogar für Haustechnik Eugster noch Zukunftsmusik.
Energie-Experte Mark Iten findet viele lobende Worte. «Es ist eine Vorzeigefirma, in fast allen Bereichen», sagt er. «Auch wenn das Gebäude sieben Jahre alt ist, übertreffen die Bauten und die Maschinen noch heute alle Vorgaben.»
- Fotovoltaik: Die Anlage produziert 155'000 kWh pro Jahr. Die Firma verbraucht 100'500 kWh. Den Überschuss speist sie in das öffentliche Netz ein.
- Heizen kann die Firma dank sechs Erdsonden. Energieeffizienter gehts nicht. Die Anlage kann im Sommer auch kühlen.
- Die Vordächer sind mit transparenten Solarpanels gedeckt. Das bringt über die grossen Fenster Licht in das Gebäude. Im Sommer sorgt die Beschattung für einen angenehmen Kühleffekt.
- Dank grossem Lager empfängt Haustechnik Eugster nur einmal pro Woche eine Lieferung. Die Lieferanten sparen so viele Lastwagen-Kilometer.
- Unkompliziert, nur kleine Ausfallgefahr
- Die Firma hat so gut wie keine Fluktuation, die Angestellten arbeiten gerne bei der Firma. Durch die hohe Identifikation mit der Firma sind die Arbeiter auch eher bereit, Energie zu sparen.
Energie-Experte Mark Iten findet viele lobende Worte. «Es ist eine Vorzeigefirma, in fast allen Bereichen», sagt er. «Auch wenn das Gebäude sieben Jahre alt ist, übertreffen die Bauten und die Maschinen noch heute alle Vorgaben.»
- Fotovoltaik: Die Anlage produziert 155'000 kWh pro Jahr. Die Firma verbraucht 100'500 kWh. Den Überschuss speist sie in das öffentliche Netz ein.
- Heizen kann die Firma dank sechs Erdsonden. Energieeffizienter gehts nicht. Die Anlage kann im Sommer auch kühlen.
- Die Vordächer sind mit transparenten Solarpanels gedeckt. Das bringt über die grossen Fenster Licht in das Gebäude. Im Sommer sorgt die Beschattung für einen angenehmen Kühleffekt.
- Dank grossem Lager empfängt Haustechnik Eugster nur einmal pro Woche eine Lieferung. Die Lieferanten sparen so viele Lastwagen-Kilometer.
- Unkompliziert, nur kleine Ausfallgefahr
- Die Firma hat so gut wie keine Fluktuation, die Angestellten arbeiten gerne bei der Firma. Durch die hohe Identifikation mit der Firma sind die Arbeiter auch eher bereit, Energie zu sparen.
Die Haustechnik Eugster in Arbon TG hat auf hohem Niveau Möglichkeiten, den Energiehaushalt zu optimieren, sagt Energieexperte Mark Iten. Zu kritisieren gibt es aber nichts, denn diese Aspekte hat die Firma bereits in Angriff genommen.
- Die Lieferketten werden auf ihren ökologischen Fussabdruck überprüft. Ziel ist es, dass auch die Lieferanten energieeffizient und CO2-neutral produzieren.
- Elektromobilität ausbauen und die Steuerung der Ladeinfrastruktur optimieren. In Zukunft vielleicht die Akkus der Fahrzeuge als Speicher für die PV-Anlage nutzen. Im Moment gibt es die nötige Technologie dafür aber noch nicht.
- Laufende Betriebsoptimierung der Anlagen. Temperaturen, Betriebszeiten und die Abstimmung der Infrastruktur untereinander können die Effizienz allenfalls noch minimal verbessern oder zumindest auf dem hohen Niveau beibehalten.
Die Haustechnik Eugster in Arbon TG hat auf hohem Niveau Möglichkeiten, den Energiehaushalt zu optimieren, sagt Energieexperte Mark Iten. Zu kritisieren gibt es aber nichts, denn diese Aspekte hat die Firma bereits in Angriff genommen.
- Die Lieferketten werden auf ihren ökologischen Fussabdruck überprüft. Ziel ist es, dass auch die Lieferanten energieeffizient und CO2-neutral produzieren.
- Elektromobilität ausbauen und die Steuerung der Ladeinfrastruktur optimieren. In Zukunft vielleicht die Akkus der Fahrzeuge als Speicher für die PV-Anlage nutzen. Im Moment gibt es die nötige Technologie dafür aber noch nicht.
- Laufende Betriebsoptimierung der Anlagen. Temperaturen, Betriebszeiten und die Abstimmung der Infrastruktur untereinander können die Effizienz allenfalls noch minimal verbessern oder zumindest auf dem hohen Niveau beibehalten.