Der Wechsel zwischen El Niño und La Niña (spanisch: «der Bub» und «das Mädchen») gehört zu den bekanntesten Klimaphänomenen der Erde. Während El Niño für eine Warmphase über dem Pazifik steht, bedeutet La Niña, oft auch als kalte Schwester von El Niño bezeichnet, das Gegenteil.
Uns steht wohl noch in diesem Jahr ein Wechsel weg von El Niño hin zu La Niña bevor, wie Vorhersagen von Wetterorganisationen weltweit zeigen. Die japanische Wetterbehörde JMA beziffert die Wahrscheinlichkeit, dass El Niño enden wird, mit 80 Prozent. Was bedeutet das für die Schweiz und global gesehen? Wird der Sommer jetzt besonders kalt? Blick hat bei Michael Eichmann von Meteo News nachgefragt.
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Wo sich La Niña auswirkt
Die gute Nachricht zuerst: Für den Sommer gibt Eichmann Entwarnung. «La Niña hat auf Europa und die Schweiz keinen besonders grossen Effekt.» Entspannten Sommerferien mit viel Sonne steht also nichts im Weg. Der Grund: Der nahe Atlantik hat einfach einen viel grösseren Einfluss auf unser Wetter.
Lediglich Fernreisende müssten sich den Trip an manche Ziele zweimal überlegen, gibt der Wetterexperte zu bedenken. La Niña begünstigt die Entstehung von Tropenstürmen. «Es muss mit einer besonders aktiven Hurrikan-Saison gerechnet werden», bemerkt Eichmann. «Da sich aller Wahrscheinlichkeit nach mehr Tropenstürme bilden als gewöhnlich, könnten Florida und der Golf von Mexiko stärker davon betroffen sein.»
Auch für die USA bedeutet La Niña eine Veränderung. Denn: Ein Hoch wird über dem nördlichen Pazifik blockiert. Zwischen Alaska und dem mittleren Westen müssen die Amerikaner dann zittern. Auch Asienreisende müssen aufpassen: So gibt es in La-Niña-Phasen beispielsweise mehr Niederschläge in Indonesien.
Sibirischer Winter in der Schweiz? Experte glaubt nicht daran
Ausserdem dürfte dann Schluss mit der rekordwarmen Meerestemperatur an vielen Orten rund um den Globus sein. «Es ist davon auszugehen, dass mit dem Übergang von El Niño zu La Niña im Spätsommer oder Herbst das globale Temperaturniveau etwas sinken wird», so Eichmann. Ein neues Rekordjahr will er allerdings trotzdem nicht pauschal ausschliessen.
Gemäss Eichmann wird der Wetterwechsel auch erst im November so richtig an Fahrt aufnehmen. Gibt es also einen sibirischen Winter in der Schweiz? Auch hier verneint Eichmann. Zwar fielen manche Winter in der La-Niña-Phase kälter oder trockener aus, einen offensichtlichen, wiederkehrenden Trend gibt es aber nicht.
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