Die Bergkantone und ihre offenen Skipisten
Kritik ist fehl am Platz

Die Bergkantone lassen ihre Skigebieten offen. Das stösst von vielen Seiten auf Kritik – doch die Beweggründe hinter dem Entscheid sind nachvollziehbar.
Publiziert: 27.12.2020 um 12:55 Uhr
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Aktualisiert: 28.12.2020 um 07:57 Uhr
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SonntagsBlick-Redaktorin Milena Stadelmann.
Foto: Nathalie Taiana
Milena Stadelmann

Die offenen Skigebiete spalten die Schweiz: Man darf nicht ins Fitness, Restaurant oder Kino – aber auf die Skipiste! Das sorgt bei vielen für Unverständnis. Schliesslich gehe es in unseren Nachbarländern doch auch ohne.

Bloss: Kritik aus dem Unterland an den viel gescholtenen Alpendesti­nationen ist fehl am Platz. Der Winter- und insbesondere der Skitourismus hat für die Schweiz einen anderen Stellenwert – insbesondere für die Bergkantone. Laut den diesjährigen Statistiken von Seilbahnen Schweiz werden rund 74 Prozent aller Personenverkehrs­erträge in der Wintersaison erzielt. In Graubünden sind es sogar 92 Prozent. An diesen Einnahmen hängen Tausende von Arbeitsstellen. Über das ganze Jahr ­beschäftigt die Seilbahnbranche gegen 16 900 Mitarbeitende. Im Wallis hängt jede fünfte Arbeitsstelle am Tourismus.

Dieses Jahr haben bereits zu viele Menschen ihre Stelle ver­loren – und weitere werden noch folgen. Dass die Skigebiete mit aller Kraft versuchen, die ­ihrigen zu retten, kann man ihnen nicht vorwerfen. Zudem ­zeigen sie durch die rigorose Umsetzung der Massnahmen, dass sie bereit sind, Verantwortung zu über­nehmen – auch wenn es schwarze Schafe geben mag. Schliesslich will keine Region als Ischgl 2.0 in die Geschichte eingehen.

Dazu kommt, dass die meisten Gäste auf den Pisten aus dem Flachland angereist sind.

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