Diese Woche werden weite Teile des europäischen Kontinents mit Saharastaub eingepudert. Die Folge: Der Himmel wird sich orange-bräunlich eintrüben. Insbesondere bei Sonnenauf- und untergang sorgt das Wetterphänomen für ein Farben-Spektakel. Wer sein Auto lieb hat, sollte es dieser Tage wegen des erhöhten Staubaufkommens besser in der Garage versorgen.
Die Staubwolke aus dem nordwestlichen Afrika bewegt sich derzeit in Richtung Norden, wie das Bundesamt für Meteorologie in seinem Wetter-Blog schreibt. Grund dafür ist ein Tief über Marokko und Algerien. Es wirbelt in der Sahara feinsten Wüstensand auf, der sich auf den Weg zu uns in die Schweiz macht.
Am Dienstag gibts Blutregen
Auf Dienstag erreicht schliesslich die Sahara-Wolke die Schweiz. Da es teilweise wieder zu etwas Niederschlag kommt, gibt es in Kombination mit dem vielen Staub in der Luft sogenannten Blutregen. Das Phänomen wird so genannt wegen der rötlichen Färbung des Regenwassers.
In der Deutschschweiz gab es am Sonntag einen weiteren sonnigen Tag. In der Romandie war das Wetter zum Teil bewölkt. Manchmal fiel sogar etwas Regen. Die Schweiz liegt zwischen einem Hoch über Osteuropa und dem markanten Tief über Nordafrika und der Iberischen Halbinsel. Nach einer schwachen Störung erreicht am Montag wieder trockenere Luft den Alpenraum. Und auch sonst scheint der Winter bereits vorbei zu sein.
Grundsätzlich bleibt der Schweiz das milde und frühlingshafte Wetter jedoch erhalten. Klaus Marquardt (47) von Meteonews zu Blick: «Der Mittwoch könnte zum bisher wärmsten Tag des Jahres werden. Unter Umständen wird etwa im Rheintal oder in Basel sogar die 20-Grad-Marke geknackt.»
Sahara-Staub kann uns die Sonne klauen
Wie der Meteorologe weiter erklärt, muss sich jedoch zeigen, wie stark die Sahara-Wolke die Temperaturentwicklung beeinflussen wird. «Weil die Wettermodelle den Wüstenstaub nicht berücksichtigen, könnte es am Ende weniger warm werden als zunächst vermutet.» Der Grund: Bei viel Staub würde die Sonneneinstrahlung abgeschwächt.
Die weiteren Aussichten sind aber vielversprechend: Auch am Donnerstag bleibt es abgesehen von einigen Hochnebelfeldern recht sonnig und um die 16 Grad warm. Im Tagesverlauf kommen dann vom Westen her zunehmend Wolkenfelder auf. Der Freitag wird leicht kühler, aber wahrscheinlich ebenfalls recht sonnig. Für Samstag sehen die Prognosen ähnlich aus. (noo)