«Was ich gemacht habe, ist ein demokratischer Protest»
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Renovate-Sprecher Max Voegtli:«Was ich gemacht habe, ist ein demokratischer Protest»

«Blöd gelaufen»
Jetzt spricht Renovate-Voegtli über seinen Mexiko-Flug

Renovate-Sprecher Max Voegtli ist der wohl bekannteste Schweizer Klimakleber. Nun hat er sich zum Wirbel um seine Mexiko-Reise geäussert.
Publiziert: 25.08.2023 um 19:15 Uhr
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Aktualisiert: 29.08.2023 um 14:19 Uhr
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«Lieber ein bisschen ein Heuchler als untätig»: Das ist das neue Motto von Max Voegtli.
Foto: Renovate Switzerland

«Echte Klimaaktivisten reisen nicht!» So oder so ähnlich lauteten die Reaktionen in den sozialen Medien, nachdem bekanntgeworden war, dass Renovate-Sprecher Max Voegtli (30) im Juni 2023 eine Reise nach Mexiko angetreten hatte. Er war von einem Blick-Leserreporter am Flughafen Zürich fotografiert worden. Wenig später wurden weitere Reisen bekannt. 

Nun hat sich Klima-Kleber Voegtli gegenüber dem «Tages-Anzeiger» zu seinem Reiseverhalten geäussert. Er habe vor Buchung des Lateinamerika-Trips monatelang mit sich gerungen. 

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«Ich mache das für mich»

Die Sache mit dem Leserfoto sei «blöd gelaufen», räumt der Aktivist ein. Er habe zwar vorgehabt, seine Reisepläne auf Linkedin zu veröffentlichen. «Aber dass es einen solchen Wirbel gibt – damit hätte ich im Leben nicht gerechnet.» Die heftigen Reaktionen hätten ihn getroffen.

Fliegen sei «etwas Symbolträchtiges». Voegtli sieht darin ein Privileg. «Alle müssen essen, alle müssen etwas zum Anziehen haben – aber niemand muss fliegen», so der junge Mann.

Dennoch stehe er hinter der Reise, den Klima-Gewissensbissen zum Trotz. Er sehe sich nicht als moralische Instanz. «Ich mache das für mich», begründet er.

Voegtli akzeptiert Strafbefehl nicht

Am 29. August muss sich Voegtli vor dem Bezirksgericht Zürich verantworten. Dann wird er sich für Klebe-Aktionen auf einer Zürcher Strasse und an einem Bild im Kunsthaus verantworten müssen. Für die Verhandlung kehrt er zurück in die Schweiz. Bis dahin wird er gemeinsam mit seiner Partnerin neun Länder Mittel- und Südamerikas bereist haben.

Die Staatsanwaltschaft hat ihn für die Aktionen bereits zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt. Hinzu kommen Gebühren in Höhe von 1500 Franken. Es kommt nur zur Gerichtsverhandlung, weil Voegtli sich weigert, den Strafbefehl zu akzeptieren.

Er will sich unabhängig von der Entscheidung des Gerichts weiter auf die Strasse kleben. Sein neues Motto nach dem Mexiko-Wirbel: «Lieber ein bisschen ein Heuchler als untätig.» (nad)

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