Asiatische Hornissen bedrohen Schweizer Landwirtschaft
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Experten sind beunruhigt:Asiatische Hornissen bedrohen Schweizer Landwirtschaft

Blick beantwortet die wichtigsten Fragen
Das musst du zur Killer-Hornisse in der Schweiz wissen

Die asiatische Hornisse wurde bereits in sieben Kantonen entdeckt. Experten beobachten ihre rasante Ausbreitung mit Sorge. Anja Ebener vom Bienengesundheitsdienst (BGD) hat Blick die wichtigsten Fragen zu den Bienen-Killern beantwortet.
Publiziert: 28.06.2023 um 17:05 Uhr
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Aktualisiert: 29.06.2023 um 15:37 Uhr
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Die asiatische Hornisse wurde bereits in sieben Kantonen entdeckt.
Foto: Dietermann Agroscope ZBF

Experten sind alarmiert. Die asiatische Hornisse ist in der Schweiz auf dem Vormarsch und verbreitet sich rasend schnell. Wie gefährlich ist das Insekt für den Menschen? Und wie unterscheidet es sich von der europäischen Hornisse? Blick hat bei Anja Ebener (49), Geschäftsleiterin des Bienengesundheitsdiensts (BGD), nachgefragt.

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Wie ist die asiatische Hornisse überhaupt in die Schweiz gekommen?

2004 aus Asien in Tontöpfen importiert, machte sich die asiatische Hornisse zunächst in Frankreich breit. Von dort aus besiedelte sie schnell auch andere europäische Länder. Erstmals in der Schweiz gesichtet wurde sie im Jahr 2017.

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Wie erkenne ich die asiatische Hornisse?

«Die asiatische Hornisse unterscheidet sich im Aussehen deutlich von der europäischen Hornisse», sagt Expertin Ebener. Die asiatische Hornisse verfügt über einen schwarzen Rumpf und einen hauptsächlich schwarzen Hinterleib, die Beine sind dagegen gelb. Die europäische Hornisse besitzt dagegen einen braun-roten Rumpf, der Hinterleib ist hauptsächlich gelb. Vom Namen her sollte man die asiatische Hornisse zudem nicht mit der asiatischen Riesenhornisse verwechseln. Diese extrem aggressive, grösste Hornissenart der Welt kommt nur in Asien vor.

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Wie gefährlich ist die asiatische Hornisse?

In der Regel geht von den Insekten keine Gefahr aus. Gefährlich wird es vor allem für Menschen, die sich in der Nähe der Nester aufhalten. «Die Tiere verteidigen ihre Nester äusserst aggressiv», weiss Anja Ebener. Sie empfiehlt einen Sicherheitsabstand von mindestens fünf Metern zu den Behausungen der Tiere. Denn: In den birnenförmigen Nestern leben bis zu mehreren Tausend Individuen. «Fast dreimal so viele, wie bei der europäischen Hornisse», so die Expertin. Sie sind im Sommer meist in Baumkronen zu finden, insbesondere Laubbäume sind bei den kleinen Biestern beliebt. Die Stiche der asiatischen Hornisse sind zudem für Allergiker gefährlich.

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Eine weitere Gefahr stellen ausserdem die Ernährungsgewohnheiten der asiatischen Hornisse dar. Sie füttert ihre Larven mit Insekten, speziell Bienen. Wird das Nahrungsangebot Ende Sommer knapp, greifen sie vermehrt Bienenvölker an. Das wiederum kann Folgen für die Bestäubung von landwirtschaftlich genutzten Pflanzen haben. Bienen bestäuben durch ihre Berührungen Blüten und sind somit unersetzlich für unser Ökosystem.

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Wie verhalte ich mich, wenn ich eine asiatische Hornisse entdecke?

«Grundsätzlich gilt: Ruhig bleiben. Auf keinen Fall nach den Hornissen schlagen», rät Insektenkennerin Ebener. Die Behörden setzen bei der Bekämpfung der sich rasant verbreitenden Art auf die Hilfe der Bevölkerung. Für die asiatische Hornisse wurde online eigens eine Meldeplattform eingerichtet. Unter frelonasiatique.ch können Sichtungen gemeldet werden. Laut Ebener sei es wichtig, ein Foto oder Video zu machen. So könne besser beurteilt werden, ob es sich tatsächlich um asiatische Hornissen handelt.

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Was mache ich, wenn ich ein Hornissennest finde?

Wer ein Nest entdeckt, sollte es «auf keinen Fall» von sich aus entfernen, mahnt Ebener. Dafür gebe es entsprechend ausgebildete Schädlingsbekämpfer.


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