Bilanz nach Halloween
Frau (33) geht vor lauter Schreck auf Kinder (9 und 7) los

Die Polizei musste verschiedentlich wegen Ereignissen rund um Halloween ausrücken. Ein Neunjähriger kam zur Kontrolle ins Spital, weil er beim Klingeln an einer Haustür in St. Gallen attackiert wurde.
Publiziert: 01.11.2021 um 09:20 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2021 um 09:20 Uhr
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Eine Bewohnerin in St. Gallen erschrak, als verkleidete Kinder bei ihr an der Haustür klingelten (Symbolbild).
Foto: imago images/NurPhoto

Halloween hat in der vergangenen Nacht verschiedentlich zu Polizeieinsätzen geführt. Wie die Kantonspolizei St. Gallen mitteilt, wurden in ihrem Einzugsgebiet bis Montagmorgen fünf Sachbeschädigungen bekannt.

In Degersheim, Haag und Flawil wurden Eier an Fahrzeuge und Hausfassaden geworfen. Im Fall von Flawil konnte die mutmassliche Täterschaft angehalten werden. In Weesen wurde eine Fassade mit Rasierschaum verunstaltet. In Heerbrugg hat eine unbekannte Täterschaft eine Tiefgarage mit einem Feuerlöscher eingenebelt. Bei der Stadtpolizei St. Gallen gingen rund zehn Meldungen bezüglich Eierwürfen oder verdächtigen Gruppierungen ein. In einem Fall konnte die Polizei bei Jugendlichen Eier beschlagnahmen.

Bewohnerin hat Anzeige am Hals

In der Stadt St. Gallen mussten die Stadtpolizei und die Kantonspolizei St. Gallen zudem kurz nach 18.30 Uhr an die Tschudistrasse ausrücken. Dort hatten sich drei Kinder im Alter von neun und zweimal sieben Jahren auf einem Halloween-Rundgang befunden. Als sie in einem Mehrfamilienhaus an einer Wohnungstür klingelten, ist die Bewohnerin (33) gemäss eigenen Angaben beim Anblick der verkleideten Kinder erschrocken. In der Folge wurde die Frau gegen die Kinder handgreiflich, wie die Kantonspolizei in ihrer Mitteilung schreibt.

Die Kinder flüchteten. Ihre Eltern verständigten daraufhin die Polizei. Der Neunjährige musste vom Rettungsdienst zur Kontrolle ins Spital gebracht werden. Er wurde nur oberflächlich verletzt. Die Kantonspolizei St. Gallen führte eine umfassende Spurensicherung durch und tätigt unter der Leitung der Staatsanwaltschaft weitere Ermittlungen. Die Bewohnerin wird zur Anzeige gebracht.

Wie Kantonspolizei-Sprecher Florian Schneider auf Anfrage von Blick erklärt, habe die 33-Jährige zu Protokoll gegeben, sie kenne Halloween nicht und sei deshalb erschrocken. Was für Halloween-Kostüme die Kinder trugen und welche Verletzung der Neunjährige genau davontrug, kann Schneider nicht sagen.

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Wetzikon ZH: Abfallbehälter auf Gleisen

Im Kanton Zürich musste die Polizei rund 50 Mal ausrücken. Gemeldet wurden Sachbeschädigungen, Ruhestörungen und randalierende Personen. In den meisten Fällen sei der Einsatzzentrale gemeldet worden, dass Eier gegen Fenster, Fassaden, Autos oder Busse geworfen wurden, teilt die Kantonspolizei Zürich mit.

Ausserdem wurden Bauabschrankungen umgestossen, Briefkästen gesprengt oder angezündet. Im Bahnhof Wetzikon haben Unbekannte einen Abfallbehälter auf die Gleise geworfen. Der Container wurde von einem einfahrenden Zug zerstört. In der Folge wurde der Bahnverkehr während rund 20 Minuten unterbrochen.

Auch die Stadtpolizei Zürich musste im Zusammenhang mit Halloween zu rund 30 Einsätzen ausrücken. In den meisten Fällen ging es um Eierwürfe und andere Sachbeschädigungen. In den Kreisen 8 und 10 wurden je ein Container angezündet und es wurden vereinzelt eingeschlagene Fenster gemeldet. Im Kreis 9 warfen Unbekannte Steine gegen Busse, weswegen die Linien 22 und 78 vorsichtshalber eingestellt wurden.

Schwyz: Soft-Air-Gun und Laserpointer konfisziert

Aus den Kantonen Thurgau, Glarus und Schwyz wurden vereinzelte Ruhestörungen, Eierwürfe an Fassaden und beschädigte Briefkästen gemeldet. Zu grösseren Zwischenfällen kam es nicht. In fünf Fällen wurden bei Jugendlichen im Kanton Schwyz nach Polizeiangaben Alkohol, Böller, Eier, eine Soft-Air-Gun sowie ein Laserpointer konfisziert oder vorübergehend sichergestellt.

Die Zuger Polizei rückte in der Nacht auf Montag 15 Mal wegen Unfugs und Sachbeschädigungen aus, hauptsächlich in der Stadt Zug selbst. In den meisten Fällen wurden Fassaden und Autos mit Eiern beworfen.

Halloween geht auf irisch-keltisch-katholisches Mischbrauchtum zurück und ist eine Art Totenfest vor Allerheiligen am 1. November. Die irischen Einwanderer in den USA pflegten ihre Bräuche in Erinnerung an die Heimat und bauten sie aus. Später kam Halloween über den Atlantik zurück und wurde auch auf dem europäischen Kontinent und in der Schweiz populär – mit Rundgängen in Verkleidung.(noo/SDA)

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