Auf einen Blick
- Schweizer Fasnachtsveranstalter ergreifen Sicherheitsmassnahmen gegen mögliche Terroranschläge
- Luzern setzt Konfetti-Säcke als Fahrzeugsperren ein
- Bern erhöht Sicherheitsdispositiv, Basel meldet keine spezielle Bedrohungslage
400 Meter weit steuerte Amokfahrer Taleb A.* am Weihnachtsmarkt in Magdeburg (D) seinen BMW mitten durch die Menschenmenge. Die tragische Bilanz: Sechs Todesopfer, über 200 Verletzte. Es sind Horrorszenen, die auch in der Schweiz im Vorfeld der Fasnacht Sorgen bereiten. Denn: Grossanlässe mit vielen Besuchenden sind potenzielle Anschlagsziele. Mehrere Veranstalter haben Massnahmen ergriffen.
In Luzern sind die Fasnachtsfeierlichkeiten mit dem Urknall um fünf Uhr morgens bereits in vollem Gang. Rund um die Innenstadt stehen grosse Säcke mit Konfetti-Verzierungen herum. Diese sogenannten «Big Bags» sind mit Erde gefüllt und sollen die Zufahrtsstrassen sichern, wie die «Luzerner Zeitung» berichtete. Sie dienen als Ergänzung zu mobilen Fahrzeugsperren. Gemäss der Zeitung wurden dieses Jahr «erheblich mehr Vorkehrungen» getroffen, um die Sicherheit für Besuchende zu gewährleisten.
Berner Fasnacht: Sicherheitsdispositiv erhöht
In Würenlingen AG findet der Fasnachtsumzug am Sonntag statt. Es handelt sich um einen der grössten Umzüge im Aargau mit 17'000 Besuchenden. Auch im beschaulichen 5000-Seelen-Dorf wappnet man sich gegen einen möglichen Terroranschlag. «Wir stellen zum ersten Mal Zufahrtssperren auf, damit niemand mit dem Auto in die Menge rasen kann», sagt Fasnachtspräsident André Wenzinger zu Blick.
Eine Woche später, vom 6. bis 8. März, feiert Bern Fasnacht. «Wir stellen Betonsperren an allen Zugängen auf, wo man mit dem Auto hinfahren könnte», sagt Fasnachtspräsidentin Michelle Uetz zu Blick. Bereits in früheren Jahren seien die Zugänge versperrt worden. Nach den Anschlägen in Deutschland wurde das Sicherheitsdispositiv laut Uetz im Vergleich zu Vorjahren aber noch einmal erhöht.
Basel: Keine spezielle Bedrohungslage
In Basel starten die «drei scheenste Dääg» am Montag, 10. März. «Zum jetzigen Zeitpunkt ist keine konkrete Gefährdung für die Basler Fasnacht bekannt», sagt Stefan Schmitt, Mediensprecher der Kantonspolizei Basel-Stadt, auf Anfrage. Die Polizei werde die Lage laufend analysieren und gegebenenfalls die Massnahmen anpassen. Aus «polizeitaktischen Gründen» kann Schmitt keine weiteren Angaben machen.
* Name bekannt