Nackte Haut zieht Spanner an: Der Verein Sauna Lorrainebad informiert am Donnerstag Gäste darüber, dass Passanten der Polizei gemeldet hätten, Kameras am Ufer der Aare gefunden zu haben. Diese sollen die Gäste «beim Baden in der Aare» aufgezeichnet haben, berichtete die «Berner Zeitung».
Nach dem Saunagang seien viele Gäste noch in der kalten Aare schwimmen gegangen. Jonas Baumann, Mitglied des Teams der Sauna Lorrainebad ist bestürzt über die Tatsache, dass Spanner seine Gäste gefilmt haben: «Wir sind betroffen, wütend und verspüren ein grosses Unverständnis.» Die Idee der Wellness-Idylle sei gewesen, einen Ort an der Aare zu schaffen, an dem sich Menschen wohlfühlen sollten.
«Ausserhalb unseres Geländes haben wir keine Kontrolle»
Auch die Werte-Charta, die im Bad gilt, werde dadurch stark verletzt. Der Verein setzt sich auf ihrem Gelände für einen respektvollen Umgang ein, damit für alle ein Saunieren in der Natur möglich ist. «Uns wurde bewusst, dass wir ausserhalb unseres Geländes keine Kontrolle haben», zieht das Team nun ihren Schluss aus der ganzen Geschichte.
Gemäss Angaben der Polizei gäbe es so weit aber keine Indizien dafür, dass die Aufnahmen weiterverbreitet oder online gestellt worden seien. Auf Anfrage der «Berner Zeitung» hat die Kantonspolizei Bern bestätigt, dass Ermittlungen im vollen Gange seien. Zudem sei ein Beschuldigter bereits ermittelt und befragt worden. Weitere Information könnten sie aber aufgrund der Ermittlungen nicht preisgeben. Klar ist allerdings, dass auf den Beschuldigten eine saftige Anzeige wartet.
Die Gäste reagieren soweit positiv auf die direkte Kommunikation des Unternehmens. «Wir haben mehrere Rückmeldungen von Gästen erhalten, die sich dafür bedanken, dass wir die Vorkommnisse transparent und proaktiv kommuniziert haben», so Baumann.