Wegen «Unregelmässigkeiten im Finanzhaushalt»
Star-Koch Ivo Adam von Berner Casinobetreiberin angezeigt

Die Burgergemeinde Bern reicht gegen den ehemaligen Casino-Bern-Direktor Ivo Adam Strafanzeige wegen möglicher finanzieller Unregelmässigkeiten ein. Der Star-Koch will sich zu den Vorwürfen nicht äussern.
Publiziert: 21.06.2023 um 11:51 Uhr
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Aktualisiert: 21.06.2023 um 12:00 Uhr
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Schwere Vorwürfe gegen Ivo Adam: Als Direktor vom Casino Bern soll er für «Unregelmässigkeiten im Finanzhaushalt» verantwortlich sein und gegen seinen Arbeitsverstrag verstossen haben. Hier im Bild: Ivo Adams bei der Wiedereröffnung des Casinos 2019.
Foto: HO via Ivo Adam

Im Casino Bern soll mit gezinkten Karten gespielt worden sein. Die Burgergemeinde — Betreiberin des Casinos — hat mitgeteilt, dass sie gegen den ehemaligen Casino-Bern-Direktor Ivo Adam (45) Strafanzeige eingereicht habe.

Laut einem Bericht des Nachrichtenportals «Hauptstadt» geht es in der Anzeige um den Vorwurf von «Unregelmässigkeiten im Finanzhaushalt». Diese seien laut Burgergemeindepräsident Bruno Wild von «einer Höhe und Relevanz», bei der eine Anzeige unumgänglich sei.

Strafanzeige eingereicht

Adam hat das Casino Bern von 2016 bis 2022 geleitet. Er sollte den Aufbruch signalisieren und durch den Umbau leiten. Der Star-Koch hatte ambitionierte Ziele für die hauseigene Gastronomie, die jedoch mittlerweile zurückgeschraubt werden mussten. Ivo Adam wurde bekannt als TV-Koch bei «Schwiizer Chuchi» und als Coop-Werbegesicht. Mittlerweile arbeitet er als Projektleiter bei einer Zürcher Gastro-Gruppe.

Der Abgang als Direktor des Casinos Bern habe aber nichts mit den aktuellen Vorwürfen zu tun. Erst nach seiner Zeit beim Casino habe die Burgergemeinde erfahren, dass er mutmasslich gegen seinen Arbeitsvertrag verstossen hat. Ivo Adam soll sich während seiner Zeit beim Casino Bern als Geschäftsführer einer anderen Gastro-Firma eintragen lassen haben, berichtet die «Hauptstadt».

Bei einer anschliessenden Untersuchung seien Unregelmässigkeiten im Finanzhaushalt zum Vorschein gekommen. Ivo Adam streitet gegenüber der «Hauptstadt» alle Vorwürfe ab. Sie seien «völlig unhaltbar». Für Adam gilt die Unschuldsvermutung. Die Staatsanwaltschaft Bern prüft derzeit die Anzeige.

Rote Zahlen im Casino

Das Casino Bern ist – entgegen dem Namen – kein Casino, sondern eine Kulturstätte. Diese steht in letzter Zeit aber immer wieder in den Schlagzeilen. Erst letzte Woche teilten die Betreiber mit, dass die eigene Kulturabteilung schliessen muss. Auch der Kulturchef Nik Leuenberger verlässt das Casino per Ende Jahr. In Zukunft wird ausschliesslich auf externe Veranstalter gesetzt. Grund dafür ist die schlechte finanzielle Lage, mit der das Casino zu kämpfen hat. (lnj)

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