Verurteilter Hubert M. (53) kanns nicht lassen
Falscher «Playboy»-Fotograf zockt wieder Models ab

Seit fast 20 Jahren macht Hubert M.* (53) immer wieder Schlagzeilen. Der Vorwurf: Der Berner buche Models für Aktfotos und unterschlage die Gage. Dafür wurde er verurteilt. Nun soll er wieder zugeschlagen haben! Mit BLICK sprach er erstmals – bis er kalte Füsse bekam.
Publiziert: 23.08.2020 um 23:24 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2020 um 09:43 Uhr
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Zwischen 1999 und 2001 hatte Hubert M.* (53) 34 Frauen bei vermeintlichen «Playboy»-Shootings sexuell belästigt und genötigt. Versprochene Honorare bezahlte er nie.
Foto: Zvg
Luisa Ita

Das deutsche Model mit dem Künstlernamen Lisarie (21) aus Pforzheim (D) findet deutliche Worte für die Geschichte, die sie mit dem Berner Fotografen Hubert M.* (53) gerade durchlebt hat: «Ein riesiges Chaos!» Angefangen habe alles harmlos, sagt sie. «Er hat mich auf Instagram angeschrieben. Er meinte, dass er mich gerne für ein amerikanisches Magazin fotografieren möchte.» 500 Franken verspricht ihr der 53-Jährige dafür.

In seinen Nachrichten versucht Hubert M. nach und nach, sie zu einem Porno-Shooting zu drängen. Sie lehnt ab. «Schlussendlich haben wir uns auf ein Shooting mit Kleidern geeinigt.» Die 21-Jährige reist an einem Sonntag nach Bern. «Die Gage hatte er aber nicht wie vereinbart in bar da», so das Hobby-Model. «Er sagte dann, er werde mir das Geld überweisen.» Bis heute habe Lisarie aber nichts erhalten.

Shooting abgebrochen

Das Shooting selbst sei kurios geworden, so die Deutsche. «Er hat abgedrückt wie bei einem Maschinengewehr. Und bei fast jeder Pose hat er gesagt: ‹Wunderschön!›.» Wohlgefühlt hat sie sich dabei nicht. Nach kurzer Zeit kämpfte die junge Frau aufgrund der Hitze mit Kreislaufproblemen – was ihr gelegen kommt. «Ich habe ihn gebeten, das Shooting abzubrechen.»

Durch Zufall stösst Lisarie Tage später auf einen alten Zeitungsartikel. Sie entdeckt, dass sie einem mehrfach vorbestraften Betrüger in die Falle getappt ist! Zwischen 1999 und 2001 hatte Hubert M. 34 Frauen bei vermeintlichen «Playboy»-Shootings sexuell belästigt und genötigt, darunter auch eine Minderjährige. Versprochene Honorare bezahlte er nie.

2002 wird der gelernte Koch deswegen zu 20 Monaten Haft verurteilt. Diese verbüsst der Berner in einer stationären Psychotherapie. Ein Gutachten bezeichnet ihn als «krankhaft sexsüchtig». Bis 2005 hat er mindestens zwei weitere Gerichtsverfahren am Hals. In einer Verhandlung sagt er: «Ich habe die Frauen übers Ohr gehauen. Das war meine Masche. Ich habe nie vorgehabt, ihnen die versprochene Gage zu bezahlen, sondern wollte einfach wissen, wie weit sie gehen.»

Hubert M. zieht Interview zurück

Ist er also rückfällig geworden? Mit BLICK sprach der Hobbyfotograf erstmals über seine Masche. Er gab ein Interview, bekam aber nur Stunden später plötzlich kalte Füsse und zog es wieder zurück. Nachdem er im Gespräch zuerst behauptet hatte, Lisarie nicht zu kennen, erinnerte er sich plötzlich wieder an sie. Er berichtete, keine Gage mit ihr vereinbart zu haben.

Hubert M. sprach auch über seine Vergangenheit und behauptete, es hätte nie sexuelle Handlungen gegeben, die nicht einvernehmlich gewesen wären. Dass er die Models nicht bezahlt hat, gibt er zu. Der 53-Jährige bezeichnet sein früheres Ich als «Sauhund». Seine Taten bereue er.

Vermutlich aus Angst, der neue Fall könnte öffentlich werden, erstellt Hubert M. danach den Instagram-Account «Blick.ch.bern». Damit droht er der 21-Jährigen im Namen von BLICK, sie solle ihre Aussagen zurückziehen. Doch die junge Frau beharrt auf ihrem Standpunkt. Sie hofft, dass dem Berner endlich das Handwerk gelegt wird – und hat bereits Anzeige erstattet.

* Name geändert

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