Viele Schweizerinnen und Schweizer schliefen in der Nacht auf Freitag nicht gut. Sind meine Balkonmöbel fest genug angemacht? Habe ich alles Wichtige hereingenommen? Diese Gedanken sorgten für einen unruhigen Schlaf, während das Sturmtief Frederico» über mit starken Böen über das Land fegte.
Was lose Gegenstände anrichten können, erlebte eine Leserreporterin aus dem Kanton Bern. Gegen 22.30 Uhr hörte sie mehrere Sturmböen. «Ich war mir sicher, dass unser Trampolin im Garten festgebunden und alles wetterfest ist», sagt sie zu Blick. Deshalb habe sie sich zunächst keine Sorgen gemacht. «Dann riss meinen Mann und mich plötzlich ein riesiger Knall aus dem Bett. Das Spielhaus vom Nachbarn wurde mit voller Wucht gegen die Scheibe unseres Wintergartens geschleudert.»
«Es war mühsam, alles aufzuräumen»
Die Scheibe sei direkt kaputtgegangen. Jetzt klafft in der Tür ein grosses Loch. «Es war mühsam, zu so später Stunde alles noch zu wischen und aufzuräumen.»
Rund um die Unwetter gingen bei den Einsatzzentralen der Kantonspolizei Bern seit Donnerstagabend rund 90 Meldungen ein. Besonders betroffen waren die Regionen Mittelland, Emmental-Oberaargau und Bern. Es kam unter anderem zu zahlreichen Verkehrseinschränkungen aufgrund umgestürzter Bäume und umgefallenen Baustellenabschrankungen. Ein 72-jähriger Mann kam ums Leben, nachdem ein Baum auf sein Auto gestürzt war.
Das Sturmtief Frederico war der stärkste Herbststurm dieser Saison. Er brachte auf dem Säntis Orkanböen von 171 km/h mit sich, wie Meteoschweiz am Morgen auf dem Kurznachrichtendienst X meldete.