«Muss es erst Tote geben?»
Thomas Fuchs (SVP) setzt Kopfgeld auf Reitschul-Chaoten aus

Am Wochenende schmissen Chaoten vor der Berner Reitschule faustgrosse Steine auf Polizisten. Um die Täter zu fassen, setzt Thomas Fuchs (SVP) nun eine Belohnung aus. FDP-Gemeinderat Alexandre Schmidt fordert derweil die Schliessung.
Publiziert: 08.03.2016 um 12:41 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:26 Uhr
Die Linksradikale errichteten eine Strassenbarrikade und steckten diese in Brand. Danach flogen Steine und Feuerwerk. 11 Polizisten wurden verletzt.
Foto: Keystone

In Bern liegen nach den Krawallen vor der Reitschule die Nerven blank. «Muss es erst Tote geben?», fragt SVP-Grossrat Thomas Fuchs und Präsident der «Vereinigung BernAktiv» in einem heute veröffentlichten Communiqué. «Es ist zu erwarten, dass die rot-grüne Politik einmal mehr nichts gegen die radikalen Reitschüler unternehmen wird.»

In der Nacht auf Samstag wurden bei Ausschreitungen vor dem autonomen Jugendzentrum elf Einsatzkräfte verletzt (Blick.ch berichtete). Chaoten hatten Barrikaden errichtet und in Brand gesteckt. Später gingen sie mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern auf Polizisten und Feuerwehrleute los.

Fuchs glaubt, dass sich Chaoten gegenseitig verpfeifen

Deshalb will die Vereinigung selber aktiv werden: Sie setzt 1000 Franken Kopfgeld für jeden gefassten Täter aus. Fuchs zu BLICK: «Vielleicht verpfeifen sich die Linken gegenseitig. Der eine oder andere hofft vielleicht auch auf eine Strafmilderung. Denn gefasst werden sie sowieso.»

Thomas Fuchs (SVP) ist Nationalrat, Berner Grossrat und Präsident der Vereinigung BernAktiv.
Foto: Markus Ehinger

Die Berner Reitschule sei «ein Hort für kriminelle Chaoten», schreibt die Vereinigung BernAktiv. Sie fordert, dass Stadtpräsident Alexander Tschäppät das Dossier Reitschule sofort an Finanzdirektor Alexandre Schmidt (FDP) übergibt.

«Linker Terror»

Zudem soll die Reitschule für mindestens einen Monat geschlossen und die Beiträge gekürzt werden. Die «grossmundige Ankündigung» Tschäppäts, das Dossier als «Chefsache» zu behandeln, habe sich als «Schönfärberei» erwiesen.

Thomas Fuchs schreibt weiter, dass er nächste Woche im Grossen Rat eine Motion überweisen will, die den Regierungsrat «zu aktiven Handlungen gegen diesen linken Terror» auffordern wird. «Die Zeit der schönen Worte ist vorbei, jetzt müssen endlich Taten folgen.»

Schliessung gefordert

FDP-Gemeinderat Alexandre Schmidt am Dienstag, dass zumindest eine temporäre Schliessung des autonomen Kulturzentrums möglich sein müsse.

«Man muss jetzt temporär die Reitschule schliessen können», forderte Schmidt. Hätte man am Freitag nach ersten Ausschreitungen die Reitschule schliessen können, wären es nicht zu weiteren Eskalationen gekommen.

Eine temporäre Schliessung sei eine spürbare Sanktion, die aber auch ablaufe und eine Chance für einen Neustart biete. Schmidt hatte sich schon bei früheren Vorfällen in diese Richtung geäussert. Mit seiner Forderung fährt Schmidt Stadtpräsident Alexander Tschäppät in die Parade.

Dieser wollte am Montag noch nicht über Sanktionen reden. Zunächst müssten die Vorfälle geklärt werden, erst dann könne man sehen, wo was falsch gelaufen sei und welche Konsequenzen die Vorfälle hätten, sagte Tschäppät auf Anfrage.

Er will aber dem Gemeinderat umgehend beantragen, die Beratungen über neue Verträge mit der Reitschule vorderhand auf Eis zu legen. Die Verträge hätten bald dem Stadtparlament vorgelegt werden sollen. Das bedeutet, dass die Reitschule kein städtisches Geld erhält, solange die neuen Verträge nicht unter Dach und Fach sind. (ct/SDA)

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