Sabotageakt im Solina-Park in Steffisburg BE! Im beliebten Berner Oberländer «Generationenpark» wurde ein Baum beschädigt. Um den Stamm herum habe «jemand mutwillig» die «Rinde fast vollständig entfernt», wie die Solina-Stiftung, die Betreiberin des Parks, am Dienstag in einer Medienmitteilung schreibt. Der Baum diene als Stütze des hohen Baumhauses im Solina-Park.
Jetzt sei er «lebensbedrohlich verletzt» worden, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Denn: Da die Rinde entfernt wurde, «könnten lebenswichtige Nährstoffe nun nicht mehr durch die Rinde in die oberen Bereiche des Baumes gelangen.» Bei der Polizei sei Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht worden.
«Denke, Sabotageakt war gegen Park gerichtet»
Der angegriffene Baum und der Park befinden sich auf dem Areal des Alters- und Pflegeheims, das der Stiftung gehört. «Bewohner und Gäste freuen sich über den Park und das neue Leben, das damit eingekehrt ist», erklärt Solina-Geschäftsführer Patric Bhend (45) gegenüber Blick. «Enkel können ihre Grosseltern besuchen – oder gar Urenkel ihre Urgrosseltern. Es ist ein Park für vier Generationen.»
Doch der Lärm, den die spielenden Kinder auch am Sonntag verursachen, mache nicht allen Freude, sagt Bhend. «Ich denke, der Sabotageakt war gegen den Park als solchen gerichtet.» Als Täter komme für den 45-Jährigen kaum ein Kind in Frage. «Das war jemand mit Knowhow und Werkzeugen. Das passt nicht zu einem Kind.» Vermutungen wolle er aber nicht anstellen. «Ich möchte niemanden im Vorfeld beschuldigen.»
«Haben so viel Herzblut ins Projekt gesteckt»
Bhend erzählt, dass der Park bereits zweimal Opfer von Einbrüchen wurde. «Im Kiosk des Parks wurden Glacés und Getränke gestohlen.» Solche Diebstähle könne man verkraften. «Aber wenn es ans Lebendige im Park geht, dann schmerzt das. Der beschädigte Baum ist Stütze eines Hauptelements des Parks.»
Entdeckt wurde der Sabotageakt am Sonntag. Ein Mitarbeiter von Bhend ist mit seinen Kindern im Park. Eines dieser Kinder bemerkt den beschädigten Baum – und meldet es sofort. «Als ich am Montagmorgen von der Sabotage erfuhr, war ich traurig und konsterniert, dass jemand mutwillig etwas zerstört, das so vielen Menschen Freude bereitet», sagt Bhend. «Wir haben so viel Herzblut in dieses Projekt investiert. Dieser Sabotageakt ist richtig gemein!»
Schaden im sechsstelligen Bereich droht
Nach der Schockmeldung untersucht noch am Montag ein Gärtner den Baum – und stellt die schlimmen Verletzungen fest. Dazu wird noch ein Experte beigezogen.
Sollte der verletzte Baum nicht überleben, müsste man wohl das ganze Baumhaus zurückbauen, befürchtet Bhend. «Oder wir konstruieren ein neues Stützelement. Oder müssen gar diesen Teil des Parks neu konzipieren.» Komme es so weit, sei mit «einem Schaden eines fünf- bis sechsstelligen Frankenbetrags zu rechnen», heisst es weiter in der Solina-Medienmitteilung.
Dies Szenario wäre aber nicht nur teuer, sondern auch «jammerschade», wie Geschäftsführer Bhend sagt. «Denn das Baumhaus in der jetzigen Form ist etwas Einzigartiges.» Mittlerweile gebe es Hoffnung, dass man den Baum doch noch retten könne, sagt der Solina-Chef. «Dies entgegen den Befürchtungen der ersten Stunde.»