Auf einen Blick
- Bus mit Schweizer Kennzeichen verunfallt in Kroatien, 14 Verletzte
- Der Bus war mit Migranten aus Syrien überbelegt
- Mutter liess zweijähriges Kind alleine bei einem Freund
Mit Licht- und Tonsignalen hat die Polizei in Kroatien versucht, am Montagmorgen einen Bus mit Schweizer Kennzeichen zu stoppen. Der Grund: Der Wagen machte den Anschein, überbelegt zu sein. Doch der Lenker dachte nicht daran, für eine Kontrolle anzuhalten. Er gab Gas und verunfallte. Bei dem Crash wurden 14 Menschen verletzt, einige davon schwer. Unter den Verletzten sind laut dem Fernsehsender HRT auch sieben Kinder. Der Fahrer wurde festgenommen.
Nach ersten Erkenntnissen befanden sich in dem Bus Migranten aus Syrien. Der mutmassliche Schleuserbus ist in der Schweiz zugelassen. Gemäss Blick-Recherchen haben diesen der Schweizer mit indischen Wurzeln Jaspal F.* (34) und die Brasilianerin Isabella C.* (26) aus dem Kanton Bern gemietet. Sie sind die mutmasslichen Schleuser.
Sie wollten am Montag wieder zurück sein
Bevor Isabella C. den Bus gemietet hat, gab sie ihr zweieinhalb Jahre altes Kind einem Kollegen ihres Freundes zur Obhut. Jerome K.* sagt am Montagabend zu Blick etwas überfordert: «Ich sollte nur drei Tage auf das Kleinkind (2) aufpassen. Sie wollten heute wieder zurück sein. Doch seit heute Morgen habe ich keinen Kontakt zu den beiden.» Er hoffe, dass sie bald wieder zurück sind. «Ich brauche Hilfe – was soll ich mit dem Kind?»
Dass die beiden den Bus am Donnerstag gemietet haben, bestätigt auch der Vermieter des Busses gegenüber Blick. Der Garagen-Inhaber (42) erklärt: «Eigentlich sollten sie diesen heute zurückbringen. Plötzlich bekomme ich die Nachricht, dass mein Bus in Kroatien verunfallt ist. Das ist einfach unglaublich!»
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Der Mann hat gemietet, die Frau ist gefahren
Ihm gegenüber hätten sich die beiden als Paar ausgegeben, die mit ihrer Familie übers Wochenende die Schweiz bereisen wollten. «Sie fragten nach einem Bus, der Platz für acht Personen hat.»
Um auf Nummer sicher zu gehen, habe er den beiden nicht einmal den Original-Fahrzeugausweis überlassen. «Sie hatten eine Kopie im Auto. Ich gebe ungern die Original-Papiere heraus, weil jeder ein Auto dann einfach annullieren und weiterverkaufen kann.»
* Namen geändert