Deutsche Millionärin Adriana von Baillou in Gstaader Luxushotel Le Grand Bellevue beklaut
«In dieses Haus setze ich keinen Fuss mehr»

Säckchenweise Schmuck soll der Meisterdieb Mohamed A. aus dem Hotelzimmer der reichen Unternehmerin Adriana von Baillou in Gstaad BE gestohlen haben. Die Frankfurterin will vom Hotel ihr Geld zurück. Wegen Corona fällt der Gerichtsprozess nun aber ins Wasser.
Publiziert: 28.10.2020 um 22:45 Uhr
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Aktualisiert: 29.10.2020 um 08:12 Uhr
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Adriana von Baillou ist eine bekannte deutsche Unternehmerin. Ihr Erfolgsprodukt ist die Fusscreme Ellgy.
Foto: zvg
Luisa Ita

Die reiche deutsche Pharma-Unternehmerin Adriana von Baillou hat über ihren Luxus-Aufenthalt im Sommer 2016 in Gstaad BE nur einen Satz über: «Es war ein Horrortrip!» Die Grand Dame aus Frankfurt am Main, die nicht über ihr Alter zu sprechen pflegt, gönnte sich damals im August zwei Nächte im mondänen 5-Sterne-Hotel «Le Grand Bellevue».

Wie es sich für eine Frau aus gehobener Gesellschaft gehört, hatte die Millionärin ein Outfit für fast jede Gelegenheit dabei. «Meine Louis-Vuitton-Tasche war voller kleiner Schachteln und Säckchen mit Schmuck», erinnert sich die Deutsche im Gespräch mit BLICK.

Schmuck im Wert von 16'000 Franken verschwunden

«Am Samstag bin ich dann nach dem Frühstück ins Spa gegangen», erinnert sich die Selfmade-Frau weiter. Als sie Stunden später in ihr Zimmer zurückgekommen sei, habe sie der Schlag getroffen. «Alles bis auf mein Perlenschmuck war weg! Auch der Gold-Ring meiner verstorbenen Schwester.» Rund 60 Schmuckstücke im Wert von über 16'000 Franken fehlten.

Ein Jahr später schnappte die Polizei Mohamed A.* (57). Ein Zimmermädchen hatte den Franzosen mit tunesischen Wurzeln beobachtet, wie er durch das Bellevue schlich. Der Koch aus Marseille war den Behörden bereits bestens bekannt – unter zehn verschiedenen Namen. Der Familienvater und Profi-Dieb, der eigentlich gar nicht hätte einreisen dürfen, wurde dann per Strafbefehl zu einer Geldstrafe verurteilt.

Versicherung zahlt nichts

Das grosse Problem der deutschen Unternehmerin: Der Dieb ist offenbar ein Meister seines Fachs. Einbruchsspuren hinterliess er keine. Gestanden hat er nicht. «Daher bezahlt meine Versicherung nichts», so die gut betuchte Dame. Doch sie gibt nicht auf. «Ich habe ja einen Beherbergungsvertrag mit dem Hotel – und der beinhaltet, dass auch meine Sachen versichert sind.»

Das Gstaader Glamour-Hotel winkt ab und begründet auf Anfrage von BLICK: «Was wir sagen können, ist, dass Frau von Baillou gemäss Auslesung des Schliesssystems beim Verlassen ihres Hotelzimmers zum Spa-Besuch – wie im Übrigen auch bereits während des Frühstücks – die Zimmertüre nicht abgeschlossen hat.» Ob währenddessen jemand die Türe geöffnet habe oder nicht, kann das Hotel nicht eruieren.

Prozess wurde zum Corona-Opfer

Doch diese Argumentation macht die noble Frankfurterin wütend: «Ich schliesse immer ab!» Sie ist sich sicher, dass das «veraltete Schliesssystem» nicht korrekt funktioniert hat.

Wer in diesem Fall recht behalten soll, wird nun aber das Regionalgericht Oberland in Thun BE entscheiden. Aufgrund eines Corona-Vorfalls wurde die für Donnerstag geplante Verhandlung jedoch abgesagt. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Ein Urteil hat von Baillou für sich aber schon gefällt: «In dieses Haus setze ich keinen Fuss mehr!»

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