Am Mittwochabend ersteigerte Bieter «melt» das Auto-Kontrollschild Be 868 für satte 71'000 Stutz. Glücklich dürfte er darüber aber nicht sein. Denn eigentlich wollte «melt» gar nicht so viel ausgeben.
Als er am 23. Dezember das Höchstgebot über 7000 Franken von User «Schlingel87» überbieten wollte, passierte ihm ein folgenschwerer Tippfehler. Statt 7100 Franken tippte er eine Null zu viel und stand mit seinem Gebot von 71'000 Franken plötzlich an der Spitze. Natürlich bot danach niemand mehr für die Autonummer – er war der unglückliche Gewinner der Auktion.
Büro hatte zu – Bieter musste zittern
Die Panne fiel «melt» sofort auf. «Er schrieb uns noch am gleichen Tag eine E-Mail und erklärte den Fehler», sagt Niklaus Lundsgaard-Hansen, Direktor des Strassenverkehrsamts Bern, zu BLICK. Dumm nur, dass das Büro über die Feiertage geschlossen war und niemand die Mail las.
Lundsgaard-Hansen: «Wir haben die Nachricht erst am 27. Dezember gesehen, am Tag nach der Auktion.» Deshalb ging die Autonummer gestern auch an den unglücklichen Bieter.
Grundsätzlich sind Kontrollschild-Auktionen verbindlich. Das Strassenverkehrsamt kann Höchstbietende sogar betreiben lassen, wenn sie das Schild nicht bezahlen.
Auktion wird im Januar wiederholt
In diesem Fall zeigt sich das Amt kulant: «melt» muss nicht bezahlen, die Auktion wird annulliert! «Er übertraf mit seinem Gebot derart massiv die anderen Bieter, wir erkennen das klar als Fehler an», so der Direktor.
Das Schild BE 868 kommt nun noch einmal unter den Hammer. «Vorher müssen wir aber noch alle Bieter darüber informieren, dass die Auktion wiederholt wird», sagt Lundsgaard-Hansen.
Am 3. Januar soll diese zweite Auktion schlussendlich stattfinden. Vielleicht kriegt «melt» die Nummer dann etwas billiger.