Berner Verein sammelt Spenden
Sie schaffen einen sicheren Schlafplatz für Junge in Not

Im Frühjahr soll in Bern die erste Notschlafstelle für Jugendliche und junge Erwachsene öffnen. Vergleichbare Angebote sind in der Schweiz bisher rar.
Publiziert: 02.01.2022 um 17:45 Uhr
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Aktualisiert: 02.01.2022 um 18:46 Uhr
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Der Verein «Rêves Sûrs» mit Eva Gammenthaler (Mitte).
Foto: zVg
Dana Liechti

Ein warmes Bett. Ein sicherer Ort zum Schlafen. Eine vertrauenswürdige Anlaufstelle, um sich Hilfe zu holen, wenn man in Not geraten ist. Auch hierzulande sind diese Dinge leider nicht für alle jungen Menschen eine Selbstverständlichkeit.

Nun schafft «Rêves sûrs – Sichere Träume» in Bern Abhilfe. Im Frühling wird der Verein, bei dem unter anderem Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagogen mitwirken, in der Bundesstadt eine kostenlose, betreute Notschlafstelle für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 23 Jahren eröffnen.

Crowdfunding half mit

Zustande kommt das Projekt auch dank eines erfolgreichen Crowdfundings. Noch kurz vor dem Jahreswechsel, nach nur 18 Tagen, hatte man das Ziel von 65'000 Franken erreicht, das eigentlich erst für Ende Januar gesteckt war. «Wir sind total überwältigt», sagt Eva Gammenthaler (34) von Rêves sûrs.

«Die grosse Solidarität berührt uns sehr und zeigt, dass viele Menschen den Bedarf einer niederschwelligen Notschlafstelle für junge Menschen in Bern sehen.» Auch Menschen, die sich selbst schon in Notsituationen wiedergefunden haben, hätten sich gemeldet und erzählt, wie froh sie über ein solches Angebot gewesen wären, sagt Gammenthaler. «Diese doch einschneidenden Erlebnisse, die sie mit uns teilen, bewegen uns, das Angebot schnellstmöglich zu realisieren.» Im April soll die Notschlafstelle ihre Türen öffnen. Laut dem Verein höchste Zeit. Bisher gebe es hierzulande erst in Zürich ein vergleichbares Angebot – während solche im nahen Ausland schon lange und weit verbreitet existierten.

Bis Ende Januar läuft das Crowdfunding von Rêves sûrs noch weiter. Die Notschlafstelle in Bern soll indes nur der Anfang sein. Zwar plant der Verein selbst aktuell noch keine weitere Notschlafstelle. «Aber ich gehe davon aus, dass auch andere Städte Interesse am Projekt zeigen könnten», sagt Gammenthaler. Damit ein warmes Bett an einem sicheren Ort für junge Menschen hierzulande irgendwann eben doch zur Selbstverständlichkeit wird.

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