Zwischen Bergen, Herausforderungen und Faszination
US-Familie verrät, warum sie in die Schweiz zog

Die Schweiz hatte es einer US-Familie so richtig angetan. So sehr, dass Erin und Erik Eagleman mit ihren drei Kindern nach Basel auswanderten. Was sie so sehr an der Schweiz fasziniert und wie sie sich eingelebt haben, hat die Familie Blick verraten.
Publiziert: 17.03.2025 um 15:06 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2025 um 16:12 Uhr
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2023 zügelten Erin und Erik Eagleman mit ihren drei Kindern und Hund Schoggi von Wisconsin nach Basel. Bereits zuvor hatte das Ehepaar in der Schweiz gelebt.
Foto: Erin Eagleman

Darum gehts

  • Familie Eagleman zieht von den USA in die Schweiz und verliebt sich erneut
  • Sprachenlernen und Anpassung an Schweizer Kultur sieht die Familie als Herausforderung und Bereicherung
  • Schweizer Lebensstil überrascht und fasziniert die US-Amerikaner
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sandra MarschnerRedaktorin News-Desk

Die Schweiz lockt viele Ausländer an. Besonders bei US-Amerikanern ist das Land beliebt. Auch die Eaglemans zog es vor rund zwei Jahren aus Wisconsin in die Schweiz, wie sie zuerst gegenüber CNN erzählten. Nun hat die Familie auch mit Blick gesprochen.

«Als wir das erste Mal in der Schweiz lebten, haben wir uns auf Anhieb in das Land verliebt», sagt Erin Eagleman (44) zu Blick. Bereits 2008 zog es Erin und ihren Ehemann Erik (44) in die Schweiz – aus beruflichen Gründen. Für das Paar ein Glücksfall. Die wunderbare Natur und die Berge faszinierten sie sofort.

Als dann ihre Tochter vier Jahre später in der Schweiz auf die Welt kam, entschieden sie sich aber, wieder zurück zur Familie in die USA nach Wisconsin zu ziehen. Ihre Tochter sollte mit den Grosseltern aufwachsen können. Doch die schönen Erinnerungen an die Schweiz blieben stets im Herzen. Und der Wunsch zurückzukehren, wurde immer grösser. Genauso wie die Familie. Das Paar bekam zwei weitere Kinder.

Die Kinder freuten sich riesig über die Zügel-Pläne

Und gemeinsam besuchte Familie Eagleman die Schweiz. Um die Natur zu geniessen und Freunde zu treffen, die Erin und Erik Eagleman während ihrer ersten Zeit gefunden hatten. Schliesslich kamen sie zu dem Entschluss: Wir ziehen in die Schweiz. Erik arbeitete in Wisconsin als Freelancer im Velo-Design. Durch seine langjährige Erfahrung in diesem Bereich fand er auch in der Schweiz eine leitende Position als Design Director. Der Weg war damit geebnet. 

Die Kinder freuten sich riesig über die Zügel-Pläne. Und auf ein Wiedersehen mit den Kindern von Erins und Eriks Schweizer Bekannten. «Juhu, wir leben näher bei unseren Freunden», riefen die Kinder sofort, erinnert sich die 44-Jährige. Doch danach wurde ihnen klar, was sie zurücklassen würden. Ihre alte Schule, die Sportteams, die Freunde und Familie. Erin Eagleman zu Blick: «Es war eine Zeit voller Höhen und Tiefen.»

«Ich will die Menschen so sehr verstehen»

2023 war es dann so weit. Die fünfköpfige Familie mitsamt Hund Schoggi zügelte nach Basel. Ein gewaltiger Schritt. Und etwas mulmig war es den Eaglemans. «Es ist schon ein bisschen wie ein Glücksspiel», beschreibt Erin den Anfang in der Schweiz. Klappt alles? Finden ihre Kinder (7, 10 und 13 Jahre alt) schnell Anschluss? Der Plan ging auf. 

«Ich bin unglaublich stolz auf meine Kinder, wie gut sie sich angepasst haben», sagt Erin. Besonders die Schwierigkeit mit der neuen Sprache meistern die Kleinen super. Das stolze Mami weiter: «Es ist so ein grosses Geschenk, mit einer zweiten Sprache aufzuwachsen und die Kultur damit verstehen zu lernen.»

Sie selbst und ihr Mann hatten da schon mehr Probleme – bis heute. Besonders, weil viele schnell ins Englische wechselten, um ihnen zu helfen. Doch genau das wollte das Paar eben nicht. «Es ist schwierig. Ich will die Menschen so sehr verstehen, dass ich zuerst extra nicht darum bitten will, dass die Leute mit mir auf Englisch reden. Ich will mich auch selbst herausfordern, es nicht direkt auf dem leichtesten Weg zu versuchen. Nur oft fehlt es dann doch an Sprachverständnis und die Gespräche sind daher leider nur kurz.» 

«Das vermissen wir am meisten an den USA»

Überrascht habe das Ehepaar das Schulsystem der Schweiz, das im Vergleich, zu dem der USA so anders gestaltet sei. Ihre 13-jährige Tochter verfasst in der Schule bereits Lebensläufe und macht sich Gedanken über ihren Berufsweg. «In der US-Perspektive ist meine Tochter noch so jung. Hier in der Schweiz lernt sie aber schon so viel Selbstständigkeit und plant für ihre Zukunft.»

Eine Kehrseite des Lebens in der Schweiz sei die weite Entfernung von der Familie. «Das vermissen wir am meisten an den USA», erzählt Erin. «Wir fühlen uns in der Schweiz aber genauso zu Hause», betont sie. Ungewöhnlich erschien ihnen, dass es, im Vergleich zu den USA, in der Schweiz für Kinder ab einem bestimmten Alter nicht so einfach sei, eine neue Sportart zu beginnen: «In den USA können Kinder einfach in der Schule immer wieder andere Sportarten ausprobieren. In der Schweiz scheint es irgendwie schwieriger in Vereine hineinzukommen, es wirkt exklusiver.» 

In Basel hat sich die Familie mittlerweile gut eingelebt. «Wir lieben es, wie viel draussen stattfindet. In Basel gibt es diese wundervolle Tradition, im Rhein schwimmen zu gehen. Das geniessen wir im Sommer so sehr.» Und sie ergänzt: «Bei uns gibt es diesen Witz. Wir sagen immer, man müsste Basel nur noch eine Stunde südlicher verschieben, um noch schneller in den Bergen zu sein. Wir lieben es dort einfach so sehr.»

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