Mehmet Akgül (34) ist sauer. «Am Euroairport ist es immer zu voll. Es herrscht jedes Mal das reine Chaos», sagt er zu Blick. So auch am Montag. Der Wirtschaftsinformatiker muss auf Geschäftsreise. Doch an der Passkontrolle geht es nicht voran, der Ansturm ist enorm. Hunderte Personen warten vor den Schaltern.
Akgül erlebt dies nicht zum ersten Mal. Acht Schalter plus fünf weitere digitale Durchlässe gibt es eigentlich am Euroairport. Doch laut Akgül waren am Montag nur zwei besetzt. Eineinhalb Stunden musste er warten, bis er endlich zum Gate konnte. Glücklicherweise war er drei Stunden vor Abflug dort, sonst hätte er seinen Flug verpasst.
«Wegen so einem Mist verspäten sich alle Flüge, viele Menschen verpassen ihren Flug», ärgert sich Akgül. Der Personalmangel macht ihn wütend. An der Sicherheitskontrolle sehe es oft ähnlich aus, berichtet er. Und: «Die Wartenden werden aggressiv, weil sie ihre Flüge erreichen wollen.»
Euroairport bestätigt Warteschlangen
Es sei zu Handgreiflichkeiten gekommen. Hinzu kommt der Lärmpegel: Zwei junge Mädchen seien dazu übergegangen, lauthals zu schreien, in der Hoffnung, die anderen Wartenden würden sie durchlassen.
«Eine Katastrophe», fasst Akgül seine Erfahrung auf dem Flughafen zusammen. «Flüge nach Istanbul oder auf den Balkan, dazu die anderen Kurzstrecken-Flüge – es ist einfach zu viel und die Flüge zu eng getaktet», sagt er. Er wünscht sich eine Veränderung. Diese, so glaubt er, könne aber nur «von oben» erfolgen.
Auf Anfrage von Blick bestätigt der Euroairport Basel-Mülhausen, dass es am Montag bei der Passkontrolle zu langen Schlangen und Wartezeiten gekommen ist. Aber: «Wir stellten eine maximale Wartezeit von 34 Minuten an der Passkontrolle fest», erklärt die Kommunikationsabteilung schriftlich. Alle Passagiere sollen in der Lage gewesen sein, ihre Flüge zu erreichen.