Etwas mehr als 1100 Einwohner zählt Liesberg BL – und nur knapp 170 Personen davon sind mindestens einmal geimpft. 14,9 Prozent beträgt die unterirdisch tiefe Impfquote. Das Schlusslicht des Kantons!
Der Baselbieter Krisenstab hat die Zahlen der 86 Gemeinden auf Anfrage des «Regionaljournals Basel» herausgerückt. Liesberg liegt damit um satte 20 Prozentpunkte tiefer als Roggenburg BL auf dem zweitletzten Platz. Die Quote ist auffallend – und gegenüber der «bz Basel» zeigt sich der Gemeindepräsident ratlos. «Ich habe selbst gestaunt und kann mir diese Differenz nicht erklären», sagt Markus Wackernagel. Er fragt: «Ging etwas bei der Erhebung der Zahlen schief?»
Laut der Zeitung ist das unwahrscheinlich, wie Roman Häring, Sprecher des Krisenstabs, sagt: «Wir haben die Auswertung schon früher einmal gemacht und auch da lag Liesberg mit Abstand zurück. Nun sind wir nochmals alles durchgegangen und konnten keine Fehler feststellen, die eine solche Differenz wettmachen könnten.»
Impfung im Nachbarkanton?
Liesberg grenzt an Gemeinden in Nachbarkantonen, also Solothurn und Jura. Da in der Erhebung nur Personen erfasst werden, die sich im Kanton Baselland geimpft haben, wäre eine mögliche Erklärung, dass sich einige Liesberger in Nachbarkantonen impfen liessen. Allerdings wäre damit die Impfquote nicht entscheidend höher, schätzt der kantonale Krisenstab.
Um die Bevölkerung auch in ländlichen Gemeinden zum Impfen zu motivieren, will der Kanton nun das Impfangebot in Arztpraxen und Apotheken ausbauen. Krisenstab-Sprecher Roman Häring sagt zur «bz Basel»: «Wir müssen mit guten Argumenten arbeiten und dürfen die Leute nicht vor den Kopf stossen, denn die Corona-Impfung ist freiwillig.» (neo)