Wer das getan hat, muss wirklich ein Grinch sein: Nach Heiligabend kamen in der Nacht nicht der Weihnachtsmann und seine Rentiere, sondern Diebe zu Familie Gfeller aus Bern. Und sie klauten zwei ihrer fünf geliebten Meerschweinchen.
«Eigentlich wollten wir uns alle gemütlich zu einem feinen Znacht treffen», sagt Maja Gfeller (56) zu Blick. Doch statt zu kochen, war die zehnfache Mutter am Montag vor allem damit beschäftigt, ihrem Nachwuchs die Tränen zu trocknen.
«Meine Kinder sind wirklich traurig und wir verstehen es einfach nicht. Warum würde jemand bei uns in den Garten einbrechen und Meerschweinchen stehlen? Und das ausgerechnet an Weihnachten!», sagt Gfeller fassungslos zu Blick.
Alle Türen standen offen
Die zweitjüngste Tochter (12) schloss am Sonntagabend nach dem Füttern die Tür zum Käfig. «Sie schaut jedes Mal sehr genau, ob sie die Türchen des Geheges auch wieder richtig schliesst, und macht nur eine Tür auf», so Gfeller. Später brachte der Vater noch den Kompost hinaus und kontrollierte, dass alle Türen zu waren.
Am nächsten Morgen der Schock: Alle Türen standen offen – von Mimi und Fipsi fehlte jede Spur. Zwar gibt es in der Gegend Füchse, doch dass einer davon die Meerschweinchen holte, ist unwahrscheinlich. «Ein Fuchs hätte das Gehege niemals aufbrechen können. Wir haben daran spezielle Verschlüsse montiert. Um die zu öffnen, braucht es schon Fingerfertigkeiten», sagt Gfeller. Sie ist sicher: Hier waren Diebe am Werk.
Für die Familie erschliesst sich schlicht und einfach kein Tatmotiv. Eine Botschaft hat die Mutter aber an den potenziellen Täter: «Ich wünsche mir, dass er oder sie sich in unsere Situation hineinversetzt und die Meerschweinchen zurückbringt. Das ist alles, was ich verlange.»
Flyer-Aktion und Facebook-Aufruf
Die Mutter ist bereits aktiv geworden und hat damit begonnen, in der Gegend Flyer aufzuhängen. «Auch auf Facebook habe ich einen Aufruf gestartet, um möglichst viele Leute zu erreichen», sagt Gfeller, die heute eigentlich eine kleine Wanderung mit ihrem Mann hätte unternehmen wollen.
Die Familie hofft auf ein Weihnachtswunder. Doch, ob die Tiere noch leben, weiss Gfeller nicht. «Es kommt darauf an, ob sie jemand zu sich nach Hause mitgenommen hat oder ob sie aus Boshaftigkeit einfach ausgesetzt wurden.» Letzteres wäre für Fipsi und Mimi das Todesurteil. Die Schweizerin zieht rechtliche Schritte in Betracht. Denn: «Man kann ja nicht einfach so jemandem das Haustier wegnehmen.»