Killerin von Mergim (†7) kündigte ihre Bluttat an – die Mutter des toten Buben findet deutliche Worte für Angela N.
«Ich hoffe, du kommst nie mehr frei»

Mergim (†7) wurde im März auf seinem Schulweg brutal niedergestochen. Nun wird öffentlich: Die Täterin hat ihre Tat in einer Textnachricht angekündigt, schickte das SMS aber nie ab. Mergims Mutter möchte ihr etwas sagen.
Publiziert: 28.08.2019 um 17:07 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2019 um 17:45 Uhr
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Mergim L. (†7) wurde im März auf dem Schulheimweg von Angela N. getötet.
Michael Sahli

Es war eine Bluttat mit Ankündigung. Am Donnerstag, 21. März tötete Angela N.* (75) den kleinen Mergim* (†7) auf offener Strasse mit einem Messer. Der Bub aus Basel war gerade auf dem Heimweg von der Schule, als er brutal aus dem Leben gerissen wurde (BLICK berichtete).

Nun wird klar: Die Killerin handelte mit Vorsatz. Wie die «BZ Basel» schreibt, tippte die Seniorin eine Nachricht in ihr Handy – bevor sie zum Messer griff. In der Nachricht, die sie nie abschickte, kündigte die 75-Jährige ihre Tat an. Die Mutter von Mergim, Fatma L.*, kennt die Textmitteilungen bereits aus dem Ermittlungsverfahren. Sie sagt unter Tränen zu BLICK: «Die SMS zeigen, dass es jeden hätte treffen können. Aber es traf ausgerechnet unseren Sohn.»

«Hoi, ihr Lieben. Habe ein Kind getötet»

Auch unmittelbar nachdem Angela N. den kleinen Buben niedergestochen hatte, tippte sie eine Nachricht in ihr Handy. Ihre wirre Mitteilung ging an mehrere Personen und Institutionen: «Hoi, ihr Lieben. Habe ein Kind getötet, damit ich mein Eigentum zurückbekomme. Stelle mich der Polizei und übernehme die Verantwortung, sofern ich nicht als Staatsfeind umgebracht werde.» Anschliessend ging Angela N. mit der Tatwaffe zum Eingang der Basler Staatsanwaltschaft und liess sich festnehmen.

N. fühlt sich als Opfer einer «Justizkorruptionsaffäre» und führt seit den 80er-Jahren, damals noch zusammen mit ihrem mittlerweile verstorbenen Lebenspartner, einen regelrechten Kleinkrieg mit verschiedenen Behördenstellen. Mergim war für sie nur Mittel zum Zweck, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Für die Familie des Buben ein weiterer Schlag ins Gesicht. «Wir fühlen uns genauso schlecht wie am ersten Tag», sagt die Mutter. «Wir haben das Gefühl, als hätte die Öffentlichkeit unseren Fall nach der ersten Aufregung vergessen.»

«Bestrafen kann dich nur Gott»

Fatma L. weiss, dass sie die Motive der Killerin wohl nie wirklich verstehen wird. Trotzdem hat sie das Bedürfnis, der 75-Jährigen ins Gesicht schauen zu können. Und Angela N. persönlich sagen zu können, dass sie mit ihrer irren Bluttat eine ganze Familie ins Unglück stürzte. «Wir fühlen uns bis heute nicht sicher. Ich lasse mein anderes Kind nicht mehr alleine auf die Strasse», sagt die Mama von Mergim. 

Mittlerweile behauptet Angela N. – trotz entlarvendem SMS –, sie habe im Affekt gehandelt. Plötzlich sei das Kind vor ihr gestanden. Die Familie des Opfers hofft trotzdem, dass die Täterin für immer weggesperrt wird. Und sagt an die Adresse der Frau, die Mergim tötete: «Auch wenn du am Schluss in der Psychiatrie statt hinter Gittern landest – ich hoffe, dass du nie mehr auf freien Fuss kommst. Bestrafen kann dich sowieso nur Gott.»

* Namen geändert

Basel gedenkt dem getöteten Primarschüler
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Trauerfeier für Mergim (†7):Basel gedenkt dem getöteten Primarschüler
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