Sie wollen ihn partout nicht einbürgern. Um keinen Preis soll der Kosovare Hamdi Halili den Schweizer Pass bekommen. Dafür geht Bubendorf BL sogar vor Gericht. Der irre Einbürgerungs-Streit geht in die nächste Runde.
Das Ganze begann 2016. Damals wurde Hamdi Halili der rote Pass mit einer absurden Begründung verweigert. Einige Bürger würden sich daran stören, dass der Kosovare in Trainerhosen durchs Dorf laufen würde – darauf wurde er als «Trainerhosen-Kosovare» bekannt.
Im Dezember 2019 dann der zweite Versuch. Erneut kassierte Hamdi Halili eine Absage. Dann bekam der Bürgerrat einen Rüffel – und zwar vom Regierungsrat. Der Kosovare hätte eingebürgert werden müssen. «Alle Voraussetzungen waren erfüllt», lautete damals das Fazit vom Regierungsrat.
«Ich vermute Fremdenfeindlichkeit»
Inzwischen sind Monate vergangen. Den Schweizer Pass hat Hamdi Halili immer noch nicht. Die Gemeinde wehrt sich gegen den Regierungsrat-Entscheid. Jetzt geht es vors Kantonsgericht.
Warum man sich so gegen die Einbürgerung stemmt, erklärt Bubendorf nicht. «Ich vermute Fremdenfeindlichkeit, Machtgehabe nach dem Motto ‹Denen zeigen wir es› und eine Retourkutsche wegen des Kirchenasyls», so ein Bubendorfer gegenüber der «Basler Zeitung».
Der Kosovare und seine Familie leben seit 15 Jahren in der Gemeinde. Sie kamen als Flüchtlinge in die Schweiz. Die ganze Familie ist eingebürgert– nur Vater Hamdi Halili muss um den roten Pass kämpfen. Bis heute. (jmh)