Betreiber zum Achterbahn-Horror von Basel mit fünf Verletzten
«Wir warten nur noch auf neue Bremsen»

Auf der Achterbahn «Rock & Roller Coaster» an der Basler Messe raste am späten Samstag ein Wagen mit Passagieren in einen stehenden Wagen. Es gibt anscheinend ein Bremsproblem.
Publiziert: 29.10.2017 um 23:50 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:28 Uhr
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Senior-Chef Lutz V.* meint gelassen: «Wir warten nur noch auf die neuen Bremszylinder. Dann können wir wieder loslegen.»
Foto: STEFAN BOHRER
Beat Michel

Am Tag nach dem Schock läuft an der Basler Herbstmesse alles wie immer. Die Musik dröhnt, bunte Lichter flimmern. Nur bei der eigentlichen Jahrmarktsattraktion, der Achterbahn «Rock & Roller Coaster», läuft nichts. Die Angestellten putzen die Wagen. Das Tickethäuschen ist geschlossen.

Aus gutem Grund. Am Samstagabend knallten auf der grössten mobilen Achterbahn Europas zwei voll beladene Wagen ineinander. Fünf von acht Passagieren wurden verletzt. Eine Frau musste gar ins Spital. Zwei Kinder und ein Erwachsener hatten Glück und kamen mit dem Schrecken davon.

Augenzeugin Claudia B.* sagt BLICK, wie sie den Crash erlebte: «Wir standen davor und überlegten uns, ob wir fahren wollten. In dem Moment gab es einen riesigen Knall! Ein Wagen donnerte in den stehenden Wagen.»

Dann wird die Zeugin stutzig: «Zwei Mitarbeiter versuchten den Wagen weiterzuschieben. Wir haben nicht verstanden, warum sie die Leute nicht gleich rausgeholt haben.» Anscheinend war die Situation nicht sofort unter Kontrolle.

Die Betreiber wollen unbedingt wieder starten

Die Betreiber der Achterbahn wollten gestern nicht gross über den Unfall sprechen. Es gab auch kein Bedauern für die Verletzten. Stattdessen wurde versucht, die Bahn möglichst schnell wieder in Betrieb zu bekommen. Senior-Chef Lutz V.* dazu: «Wir warten nur noch auf die neuen Bremszylinder. Dann können wir wieder loslegen.»

Die Verantworlichen drücken hingegen voll auf die Bremse. «Ohne unser Okay darf die Achterbahn nicht fahren. Und ohne erneute Prüfung durch den TÜV geht gar nichts», sagte Sabine Horvath, Leiterin vom Standortmarketing des Kantons Baselstadt und zuständig für die Basler Herbstmesse.

Staatsanwaltschaft hat Teile sichergestellt

Auch die Basler Staatsanwaltschaft ermittelt und hat nach dem Crash Teile des Bremssystems sichergestellt.

Für die Betreiber der grössten mobilen Achterbahn Europas ein schmerzlicher Verlust. Es war ihr erster Tag an einer Basler Herbstmesse überhaupt. Und der Sonntag gilt in der Schaustellerszene als einer der umsatzstärksten Tage.

Immerhin: Am späten Sonntagnachmittag ging die Bahn wieder in Betrieb, nachdem die Bahn repariert und alle Sicherheitstests abgeschlossen waren.

*Namen der Redaktion bekannt 

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