Die Corona-Zahlen sind weiter hoch. Jeden Tag kommen weitere Infizierte dazu. Zu viele für Baselland und Basel-Stadt. Sie kommen mit dem Contact Tracing nicht hinterher. Das Nachverfolgen der Infektionsketten überfordert die Behörden. Ergebnisse von Coronatests werden zu spät mitgeteilt, Ärzte nicht informiert und die Quarantäne von Erkrankten nicht kontrolliert. Das Baselbiet hat sich nun Hilfe geholt. Ein externes Callcenter wurde beauftragt.
Kein Wunder: Die Teams sind klein. Wenige Contact Tracer müssen viel leisten. Im Baselbiet teilen sich 21 Tracer ein Stellenpensum von 1490 Prozent, wie die «bz» berichtet. Dabei müssten die Teams nicht so klein sein. Genug Bewerber gibt es nämlich: Pro Woche gehen bis zu zehn Spontanbewerbungen beim Kanton ein. Davon wurden allerdings erst vier Personen eingestellt, wie Rolf Wirz, Mediensprecher der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion, gegenüber der Zeitung erklärt.
Einarbeitung als Contact Tracer dauert seine Zeit
Ähnlich sieht es bei Basel-Stadt aus. Allerdings wurden dort schon mehr eingestellt. Anne Tschudin, Mediensprecherin des Basler Gesundheitsdepartements, zur «bz»: «Wir haben bisher rund 70 Spontanbewerbungen aus der Bevölkerung erhalten und daraus ungefähr 30 Personen rekrutiert.» Man würde gerne mehr Personen rekrutieren, doch da einarbeiten würde auch Zeit in Anspruch nehmen, so Tschudin. Die Kantone hecheln den Corona-Zahlen hinterher.
Einziger Lichtblick für die Behörden: die Massnahmen des Bundesrates. Sie sollen die Infektionen reduzieren. Und dann könnten die Kantone wieder mit dem Contact Tracing nachkommen. (jmh)