Beleidigen, anspucken, schlagen: Im Kanton Basel-Stadt gab es im Jahr 2017 mehr Übergriffe an Beamten denn je. Fast doppelt so viele wie vor fünf Jahren, wie die aktuelle Kriminalstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigt. Basler Polizisten spüren die Entwicklung an der eigenen Haut. Das geht so weit, dass einige deshalb in den Innendienst versetzt werden wollen, wie «Radio Energy» berichtet.
Diese Entwicklung sei erschreckend, findet Harald Zsedényi, Vize-Präsident des Polizeibeamten-Verbands Basel-Stadt. Heutzutage würden die Polizisten viel schneller angegriffen: «Zum Teil auch von Unbeteiligten, die sich einmischen und gewalttätig werden.»
Massive Zunahme der Brutalität
Noch viel schlimmer sei die massive Zunahme der Brutalität. «Heute wird nicht mehr gestossen, sondern gespuckt, mit Fäusten geschlagen oder teilweise mit Waffen angegriffen», sagt Zsedényi zu Energy.
Aus diesem Grund gebe es vermehrt Beamte, die lieber im Büro arbeiten möchten. «Wir haben vor allem Leute im fortgeschrittenen Alter, die sich das nicht länger gefallen lassen.» So könne es nicht weitergehen.
Zsedényi sucht die Gewaltauslöser in der Gesellschaft: «Die Menschen werden gewaltfreudiger, es gibt mehr grundlose Schlägereien.» Zudem würden Beamte weniger respektiert als früher. (szm)