Auf einen Blick
- Lautes Pfeifen in Aesch, Dornach und Reinach BL sorgt für Unmut
- Anwohner vermuten neue Hochhäuser als Lärmquelle bei Wind
- 85 Dezibel gemessen, Bauherrin verspricht Untersuchung der Situation
Mit dem Herbstbeginn fing es an. Immer wieder ist in Teilen von Aesch, Dornach und Reinach BL ein lautes Pfeifen zu hören. Die betroffenen Anwohner tauschen sich in den sozialen Medien über die ungewohnte Lärmbelästigung aus. In der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Aesch BL, wenn du..» sorgte der ungewöhnliche Lärm in der vergangenen Woche für Diskussionen.
«Hört auch jemand das Pfeifen bei den neuen Türmen bei der Nepomukbrücke? Jedes Mal, wenns windet, geht es los», schreibt ein Nutzer. Mehrere Personen bestätigen in den Kommentaren, dass sie das Geräusch ebenfalls vernommen haben. Einen Übeltäter haben sie auch ausgemacht, wie «bz Basel» und «Basler Zeitung» übereinstimmend berichten.
85 Dezibel gemessen
Wie die «bz» berichtet, hat eine Anwohnerin auf dem Balkon 85 Dezibel gemessen, im Haus drinnen 65 Dezibel. Ein länger anhaltender Schallpegel von 85 Dezibel kann zu Gehörschäden führen. 65 Dezibel entsprechen etwa der Lautstärke in einem Grossraumbüro.
Dornacher Gemeindepräsident weiss Bescheid
Um endlich wieder Ruhe zu haben, hat die Frau die Gemeinden Reinach und Dornach kontaktiert. Während man sie in Reinach an die kantonale Fachstelle für Lärmschutz verwies, die nach eigenen Angaben aber nicht zuständig ist, bekam sie in Dornach eine zufriedenstellendere Antwort.
Demnach sind Gemeindepräsident Daniel Urech die Lärmklagen bekannt. Er will nun auf die Präsidien der anderen Gemeinden zugehen.
Bauherrin will Messungen durchführen
Und was sagt die Bauherrin HRS zum Lärmärger? «Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass in aussergewöhnlichen Wettersituationen unübliche Windgeräusche zustande kommen können», so Hans Klaus, Sprecher der Bauherrin der grossen HRS-Überbauung, gegenüber der «Basler Zeitung». Ähnliches kennt man demzufolge schon aus Zürich.
Das Pfeifen im Birstal könne aber auch von Zügen, Bussen oder anderen Gebäuden kommen. Bauphysiker sollen im Vorfeld unterschiedliche Wettersituationen simuliert haben. Die Ergebnisse hätten nichts Auffälliges gezeigt, erklärt Klaus.
Um herauszufinden, ob die Neubauten Grund für die Töne seien, werde die Bauherrin Messungen durchführen, verspricht er. «HRS nimmt die Meldungen der Anwohner ernst, wird ihnen nachgehen und wieder informieren.»