Luxus trotz Schulden
Mitarbeiter stiehlt Viertelmillion aus Waschanlage

Ein Mann steht in Muttenz wegen Betrugs und Veruntreuung vor Gericht. Er soll als Waschstrassen-Mitarbeiter 220'000 Franken unterschlagen haben.
Publiziert: 28.11.2024 um 11:11 Uhr
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Aktualisiert: 28.11.2024 um 12:45 Uhr
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Bei den Münzboxen der Waschstrasse soll sich der 41-Jährige jahrelang bedient haben. (Symbolbild)
Foto: Manuel Geisser

Auf einen Blick

  • Mann stiehlt 220'000 Franken aus Münzautomaten einer Waschstrasse
  • Trotz Schulden mietet er Lamborghini für 2000 Franken pro Tag
  • Er liess sich zudem 47'000 Franken Pensionskassenguthaben auszahlen
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Daniel MacherRedaktor News

Am Dienstag musste sich ein Mann (41) vor dem Strafgericht Muttenz im Kanton Basel-Landschaft für seine Taten verantworten. Der Inhalt der 19-seitigen Anklageschrift liess nicht nur den Richter ratlos zurück. Es geht unter anderem um Betrug, Veruntreuung und Urkundenfälschung. 

Von 2015 bis 2021 arbeitete der Mann bei einer Waschstrasse des Touring-Clubs in Füllinsdorf im Kanton Basel-Landschaft. Seine Aufgabe: Die Münzautomaten der Waschboxen leeren. Doch statt den Inhalt ordnungsgemäss an seinen Arbeitgeber zu liefern, soll er regelmässig Beträge in die eigene Tasche gesteckt haben. Insgesamt zweigte er so eine Summe von mindestens 220'000 Franken ab, wie die «Basler Zeitung» schreibt.

Luxus trotz Schulden

Der Betrag könnte aber gut doppelt so hoch gewesen sein, wie es weiter heisst. Die genaue Höhe ist im Nachhinein nicht mehr zu ermitteln. Aufgrund dieses Tatverdachts sass der Beschuldigte vier Monate in Untersuchungshaft. 

Doch damit nicht genug: Noch im August 2021 soll sich der Angeklagte trotz seiner Situation einen Lamborghini gemietet haben – für 2000 Franken am Tag! 

Doch die Geschichte geht noch weiter: Um nach seiner Entlassung an eine Wohnung zu kommen, soll er immer wieder Betreibungsauszüge gefälscht haben. «Ich konnte sonst keine Wohnung mehr erhalten», rechtfertigte er sich vor dem Gericht. Es sei ihm aber immer schlechter gegangen, wie er sagt.

Auch die Altersvorsorge musste dran glauben

Um nicht auf der Strasse zu landen, habe der Angeklagte sich dann für zwei Tage in ein Hotel eingemietet – natürlich mit vier Sternen. Die ersten beiden Nächte konnte er bezahlen, allerdings verlängerte er auf sechs, die er dem Hotel schuldig blieb – 1797 Franken inklusive Minibar. Dafür ist er wegen Zechprellerei angeklagt.

Im Sommer 2023 liess er sich sein gesamtes Pensionskassenguthaben von 47'000 Franken auszahlen. 15'000 investierte er in einen Porsche Cayenne. Der Plan, das Auto gewinnbringend weiterzuverkaufen, ging nicht auf.

Dem Angeklagten drohen eine Freiheitsstrafe und ein Landesverweis. Das Urteil folgt am Freitag. 


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