Auch in der Schweiz gab es schon Fälle
Neues West-Nil-Virus ist auf dem Vormarsch

Das West-Nil-Virus hat nun auch die Schweiz erreicht. Blick erklärt, was dahintersteckt und für wen das Virus gefährlich werden kann.
Publiziert: 16.02.2024 um 16:04 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2024 um 16:05 Uhr
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Das West-Nil-Virus breitet sich seit den 1960er-Jahren in Europa aus.
Foto: Imago
Fabienne Maag

Seit den 1960er-Jahren breitet sich das sogenannte West-Nil-Virus bereits in Europa aus, ist aktuell auf dem Vormarsch. Unser Nachbarland Österreich startete darum Anfang des Jahres ein neues Überwachungsprojekt namens «Oh Survector», das sogar von der EU gefördert wird, wie die «Kronen Zeitung» berichtet.

Am meisten betroffen sind dabei Städte und Orte, an denen viel Landwirtschaft betrieben wird. Auch in der Schweiz ist das Virus bereits bekannt, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Blick-Anfrage bestätigt.

Seit 2014 hat es zwar insgesamt nur drei Fälle des West-Nil-Fiebers in der Schweiz gegeben. Die Infizierten hätten sich zudem alle im Ausland damit angesteckt, sagt BAG-Mediensprecher Simon Ming. Damit konnte bisher noch kein Fall von Übertragung in der Schweiz beobachtet werden. Aber: Der Erreger wurde hierzulande in Stechmücken bereits gefunden. Somit könne man nicht ausschliessen, dass auch in Zukunft lokale Ansteckungen möglich sind, so Ming.

Planschbecken werden zur Gefahr

Opfer des Virus sind vor allem Vögel, bei Menschen bleibt die Infektion meist unerkannt, da sich bei 80 Prozent der Infizierten keine Symptome zeigen. In 20 Prozent der Fälle treten über zwei bis 14 Tage grippeähnliche Symptome wie hohes Fieber und Rötungen am Rumpf auf. Die Krankheit heilt nach wenigen Wochen grösstenteils ohne Therapie ab. Selten, aber möglich: eine «West-Nil-Virus-assoziierte Meningoenzephalitis» – eine heimtückische Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute.

Am besten vermeidet man eine Infektion, wenn man sich von Mücken fernhält. Das BAG warnt daher, dass stehende Wasseransammlungen auf dem Balkon oder im Garten als Brutstätten von Mücken dienen können. Planschbecken können also zur Gefahr werden. Abhilfe schaffen Mückennetze, Mückenspray oder lange Kleidung. Besonders ältere Menschen mit bereits geschwächtem Immunsystem sollten vorsichtig sein, warnt das BAG weiter. Zudem sollte man sich bei seinem zuständigen Hausarzt oder der zuständigen Hausärztin melden, wenn man nach einem Mückenstich krank werde. Fälle von West-Nil-Fieber sind in der Schweiz meldepflichtig.

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