«Sie hatte ja einen Orgasmus»
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Heute Prozess gegen die Bande:Sie quälten sie mit einem Dildo!

So redet sich die Anführerin der Dildo-Quälerinnen vor Gericht in Bülach raus raus
«Sie hatte ja einen Orgasmus»

Vier junge Frauen entführen eine Kollegin, schlagen sie, quälen und erniedrigen sie mit einem Dildo. Seit Donnerstag wird der brutale Fall vor Bezirksgericht Zürich verhandelt. Die Hauptangeklagte behauptete: Es war alles freiwillig, das Opfer hatte ja einen Orgasmus!
Publiziert: 18.06.2020 um 23:09 Uhr
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Aktualisiert: 23.06.2020 um 10:41 Uhr
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Die Angeklagte Lara O. (25) und ihr Anwalt Hugo Werren (69), bekannt als «Dr. Hugo», betreten das Bezirksgericht Bülach ZH.
Foto: Philippe Rossier
Michael Sahli

Mira A.* (21) wurde in Kloten ZH entführt, bedroht, geschlagen, beschimpft und mit einem Dildo erniedrigt (BLICK berichtete). Das Martyrium der jungen Frau dauerte die halbe Nacht. Die mutmasslichen Täterinnen: vier kosovarische Kolleginnen. Seit Donnerstag wird der Fall vor Bezirksgericht Bülach ZH verhandelt. Es drohen Haftstrafen unter anderem wegen qualifizierter Freiheitsberaubung und sexueller Nötigung.

Das spätere Opfer hatte ihre Kollegin Lara O.* (25) vor der Tat bei der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) angeschwärzt: Die IV-Rentnerin O. sperre ihr Kind im Auto ein und gehe in den Ausgang. Das wollte die Alleinerziehende nicht auf sich sitzen lassen. Sie informierte drei Landsfrauen: Alba Z.* (23) und die beiden Schwestern Svea* (25) und Dinora K.* (29). Man beschloss, sich zu rächen.

Entführung in Kloten ZH

Im März 2019 entführten die vier Frauen ihr Opfer von einem Parkplatz in Kloten ZH. Laut Anklageschrift fuhr die Gruppe mit einem Auto in ein Waldstück, schlug und bedrohte Mira A. «Sie nahmen ihr das Mobiltelefon weg, begannen sie einzuschüchtern und nannten sie Schlampe», heisst es.

In der Wohnung einer der Beschuldigten ging die Quälerei laut Anklage weiter: Mira wurde nackt gefilmt, musste sich auf Video selber als Sexsüchtige darstellen. Musste Steine schlucken. Sie musste sich mit einem Dildo penetrieren. Ihre Haare wurden mit einem Messer abgeschnitten. Ihren Peinigern musste sie die Füsse küssen. Und sie wurde unter der Dusche gefilmt. Erst in den frühen Morgenstunden wurde das Opfer endlich auf einem Parkplatz ausgesetzt – nachdem ihr die Entführer noch 300 Franken abgenommen hatten.

Alles läuft komplett aus dem Ruder

Vor Gericht gab sich Peinigerin Lara O. reuig, weinte während ihrer Aussage. «Ich wollte Mira A. an dem Abend eine Ohrfeige geben, weil sie mich bei der Kesb angeschwärzt hatte», gab sie zu. Das Ganze sei dann komplett aus dem Ruder gelaufen. «Sexuelle Nötigung und Schlagen waren nicht geplant.» Es sei Pflegeassistentin Svea K. gewesen, die immer brutaler wurde und die Situation kontrollierte. Sie sei es auch gewesen, die zuschlug.

Die wiederum stritt alles ab, obwohl sie auch vom Opfer belastet wurde. «Die Geschädigte kam freiwillig ins Auto. Sie wurde nicht geschlagen», so die Hauptangeklagte. Auch die sexuellen Handlungen mit dem Dildo, an denen die Beschuldigte aktiv beteiligt war, seien absolut freiwillig gewesen. «Sie hat ja einen Orgasmus bekommen, das war also freiwillig», so die Argumentation, die den Richter an die Grenzen seiner Geduld brachte.

Richter entrüstet

«Hat sie sich die Geschädigte am Schluss auch noch bedankt für all die tollen Sachen, die sie erleben durfte?», fragte er ironisch. Auch die Schwester der Haupttäterin sass auf der Anklagebank und entschuldigte sich tränenreich.

Opfer Mira A. erschien mit Mundschutz, grosser Sonnenbrille und hochgezogener Kapuze und hatte grosse Mühe, die Verhandlung zu verfolgen. Immer wieder weinte sie und musste den Saal verlassen. Die Verhandlung geht nächste Woche weiter.

* Namen geändert

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