Für Kinder ab sechs Jahren wurde das Theaterstück «Ciao Ciao» im Theater Basel empfohlen. Zahlreiche Familien mit teils kleinen Kindern besuchten daraufhin die Aufführung. Kein Wunder: Das Stück klingt nach einem idealen Besuch für Gross und Klein. «In diesem fantasievollen Familienstück treffen die Zirkusartistin Eline Guélat und der Zirkusartist Aimé Morales auf fünf Tänzerinnen des Basler Ballettensembles und nehmen uns mit in ein bildstarkes, fellineskes Universum», wird das Stück beworben.
Doch die Vorstellung machte gerade den kleinen Besuchern teilweise mächtig Angst. Einige mussten sogar frühzeitig den Saal verlassen. Das Tanzstück war wohl einfach zu gruselig für die Kinder. «Nach einer knappen Stunde sind beide Kinder verstört, niedergeschlagen und verängstigt nach Hause gekommen», sagt ein Vater zur «bz».
Andere schreiben auf Facebook, die Figuren, Musik und Inszenierung hätten eher einem Horrorfilm geglichen als einem Stück für die Familie.
«Wir möchten nur sichergehen»
Wegen der Kritik hat das Theater Basel die Altersempfehlung nun von sechs auf acht Jahre angepasst. Auch das Theater Casino Zug, wo «Ciao Ciao» im Januar aufgeführt werden soll, reagierte auf die Rückmeldungen. Sprecherin Jennifer Fluck erklärte gegenüber der «bz»: «Aufgrund der medialen Aufmerksamkeit, die das Stück und deren Altersempfehlung in der letzten Woche bekommen haben, wollten wir mit der Altersempfehlung sichergehen und haben daher ab zehn Jahren angegeben.» Personen, die sich bereits Karten für die Aufführung in Zug gekauft haben, wurden per Mail über die Änderung der Altersempfehlung informiert.
Familien und Kinder können Darsteller und Darstellerinnen treffen
Betroffene Familien und Kinder haben in Basel zudem die Möglichkeit, die Darstellerinnen und Darsteller persönlich kennenzulernen oder an einer Nachbereitung von «Ciao Ciao» teilzunehmen. Und in Zug führt eine Tanzpädagogin im Vorfeld ein Workshop durch, damit Kinder «selbst in die verschiedenen Rollen schlüpfen und somit das Stück näher kennenlernen» können. (obf)