22 Jahre lang leitete Marion Gasser mit ihrem Mann Frithjof den Zirkus «Clowns & Kalorien» in Neuhausen am Rheinfall – bis es am Donnerstagabend zu einem Brand kam.
«Wir haben gemerkt, dass es brannte», sagt Marion Gasser zu Blick. «Dann haben wir die Feuerwehr gerufen. Die kam dann sehr schnell und hat versucht, das Feuer in den Griff zu kriegen.» Als der Brand dann gelöscht werden konnte, war der Grossteil des Zirkus aber bereits verbrannt.
Keine Personen verletzt
Marion kann immer noch nicht glauben, dass ihr Lebenswerk an einem einzigen Abend zerstört wurde. «Was wir in den letzten 22 Jahren aufgebaut haben, ist alles verbrannt. Die Küchenwagen, das ganze Zelt, das Interieur, die Kostüme – es ist alles weg!»
Beim Brand wurden keine Zirkusmitarbeitende verletzt. «Zum Glück!», sagt die Zirkusbesitzerin. «Aber das Material ist jetzt trotzdem weg. Das sind Sachen, die man nicht einfach heute bestellen kann und morgen werden sie geliefert.» Gegenstände wie Zirkuszelte sind in den meisten Fällen nämlich Unikate.
«Wir stehen wieder auf»
Trotz allem will Marion Gasser «Clowns & Kalorien» wieder aufbauen. «Es wird Zeit brauchen. Aber wir stehen wieder auf, davon bin ich überzeugt. Das wollen auch die Mitarbeitenden.» Der Zirkus konnte sich bereits während der Corona-Pandemie über Wasser halten. «Wir haben auch das durchgehalten. Jetzt geht es vielleicht einfach noch ein halbes Jahr länger.
Auch die Anwohner von Neuhausen sind traurig über den Brand beim Zirkus. «Ich musste weinen, als ich das gehört habe», erklärt Röby Hunziker (78). «Ich bin auch schon an meinem Geburtstag zu ‹Clowns & Kalorien› gegangen, und es war wunderschön. Es ist einfach ein einzigartiges und unvergleichbares Erlebnis.»
«Es war ein riesiges Inferno»
Hunziker sah den Brand am Abend von seinem Zuhause aus: «Es war ein riesiges Inferno. Man hat die Rauchwolke überall gesehen. Es kam mir fast schon vor wie ein Vulkanausbruch. Und zu wissen, dass der schöne Zirkus brannte, macht es nur noch schlimmer. Das tut einfach weh.»
Doch der Zirkusbrand hätte noch schlimmer enden können. Ein Anwohner, der anonym bleiben möchte, erklärt: «Direkt neben dem Zirkusgelände befindet sich ein Schützenhaus. Dort werden Munition und Waffen gelagert. Wenn der Brand übergeschwappt wäre, hätte das sehr schlimme Folgen gehabt.»
Wie hoch der entstandene Sachschaden ist, ist noch nicht bekannt. Auch die Brandursache ist noch unklar und wird jetzt von den zuständigen Behörden ermittelt.
