Die Untersuchung rund um die 9000 illegalen Covid-19-Zertifikate läuft gross an. Laut der Staatsanwaltschaft St. Gallen geht man zwar davon aus, dass keine signifikante zusätzliche Anzahl illegaler Zertifikate mehr auftauchen wird, trotzdem geht die Suche weiter. Das Material aus den Hausdurchsuchungen wird ausgewertet.
Bereits jetzt ist klar, dass mindestens ein Teil der Verhafteten in der Administration gearbeitet hat – als Teilzeitangestellte. Sie haben keine medizinische Ausbildung, arbeiteten am Check-in und im Hintergrund im Büro. Das bestätigt die Staatsanwaltschaft auf Anfrage.
Aus mittlerweile gelöschten Stelleninseraten von Testzentren lässt sich auch die Qualifikation entnehmen: Es reicht eine abgeschlossene KV-Lehre – oder: «man hat alternativ bereits Erfahrungen bei einem anderen Testzentrum gesammelt».
Interne Untersuchung bei Stellenvermittler
Auf Anfrage von Blick bestätigt ein grosser Stellenvermittler im Gesundheitsbereich, dass ein Teil der Verhafteten von der Firma vermittelt wurde. «Wir haben eine interne Untersuchung eröffnet», sagt die Sprecherin. Mehr dürfe sie nicht sagen: «Wir haben den Auftrag vom Kanton erhalten, allfällige Resultate kommunizieren nur die Untersuchungsbehörden.».
Mehr zu illegalen Zertifikaten
Was noch alles in dem riesigen Zertifikate-Betrug ans Licht kommt, ist unklar. Wie die Staatsanwaltschaft schreibt, wird die Auswertung der beschlagnahmten Datenträger noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Fünf Staatsanwältinnen und eine Sonderkommission der Kantonspolizei aus 10 Mitarbeitenden ermitteln mit Hochdruck.