2,6-Tonnen-Gerät weg
Mann lässt Bagger im Kanton Glarus verschwinden – Gefängnis

Ein spurlos verschwundener Bagger taucht nach neun Monaten wieder auf. Jetzt muss der Mann, der die Baumaschine verschwinden liess, hinter Gitter.
Publiziert: 04.04.2023 um 17:21 Uhr
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Ein Bagger im Kanton Glarus verschwand spurlos. (Symbolbild)
Foto: Shutterstock

Kurioser Diebstahl im Kanton Glarus: 2016 verschwand ein 2,6 Tonnen schwerer Bagger spurlos. Das 50'000 Franken wertvolle Landwirtschaftsfahrzeug gehörte dem Betrieb Pfeiffer, wie die «Glarner Nachrichten» berichten. Es war vermietet worden. Doch der Bagger wurde weder zurückgebracht noch bezahlt.

Laut dem Zeitungsbericht schlug eine Kontaktaufnahme mit dem Mieter fehl. Daraufhin startete die Firma Aufrufe in den sozialen Medien. Da reagierte der Mann plötzlich: Via Facebook wollte er die Mietfrist noch um eine Woche verlängern. Als der Besitzer nichts mehr hörte, wies er den Mann auf die abgelaufene Frist hin. Ohne Erfolg. Lediglich eine Anzahlung von 2800 Franken landete auf dem Konto des Landmaschinenhändlers.

Unglaublicher Zufallsfund

Neun Monate später tauchte das Landwirtschaftsgerät wieder auf: Die Frau des Händlers fand den Bagger per Zufall auf einem Abstellplatz in Tuggen SZ. Die Maschine war beschädigt, zudem waren über 12'000 Franken Mietgebühren ausstehend. Die Firma Pfeiffer zog vor Gericht.

Gegenüber dem Glarner Kantonsgericht gab der Mann in erster Instanz an, dass das Fahrzeug lediglich über «übliche Gebrauchsspuren» verfügt habe. Er habe schon gesehen, dass der Bagger gesucht werde und zehn Franken pro Tag verrechnet werden. Aber der Spass sei es ihm wert gewesen. Das Gericht kam zum Schluss, dass eindeutig eine «vorübergehende Aneignungsabsicht» bestand.

Ebenfalls ging das Gericht nicht davon aus, dass der Mann den vollen Mietpreis hätte bezahlen können, denn er war wirtschaftlich sehr schlecht aufgestellt. Somit hatte er sich der Veruntreuung schuldig gemacht. Eine Gefängnisstrafe wurde allerdings aufgeschoben.

Schon vorbestraft

Das Glarner Obergericht hat nun den Schuldigen in zweiter Instanz zu neun Monaten Gefängnis verurteilt – unbedingt. Dazu beigetragen hat laut dem Gericht auch, dass der Mann keine Einsicht zeigte und die kriminelle Energie nicht mehr als leicht einzustufen sei. So hat der Glarner den Bagger auf den Namen einer Firma gemietet, die es gar nicht mehr gibt.

Der 54-Jährige hat bereits einiges auf dem Kerbholz: Seine Strafregistereinträge reichen von Betäubungsmitteldelikten, zu Urkundenfälschung, das Fahren ohne Fahrausweis oder Gewalt gegen Polizisten. (ene)


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