Zweite Tunnelröhre
Arbeiten am Gotthard laufen wieder auf Hochtouren

Die Sprengungen für den Bau der zweiten Röhre des Gotthardstrassentunnels haben keine Schäden an der bestehenden Tunnelröhre verursacht. Die unterbrochenen Vortriebsarbeiten werden deswegen am Mittwoch wieder aufgenommen.
Publiziert: 17.10.2023 um 11:43 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2023 um 16:34 Uhr
Die beschädigte Decke musste repariert werden, weil von ihr Teile auf die Fahrbahn gefallen waren. (Archivaufnahme)
Foto: KEYSTONE/ASTRA

Die Sprengungen für den Bau der zweiten Röhre des Gotthardstrassentunnels haben keine Schäden an der bestehenden Tunnelröhre verursacht. Die unterbrochenen Vortriebsarbeiten für die zweite Röhre werden deswegen am Mittwoch wieder aufgenommen. Dies teilte das Bundesamt für Strassen (Astra) am Dienstag mit.

Am 10. September waren im Bereich des Nordportals Betonteile von der Decke des Gotthardstrassentunnels auf die Fahrbahn gefallen. Der 17 Kilometer lange Tunnel zwischen Göschenen UR und Airolo TI war darauf fünf Tage lang gesperrt.

«Reine Vorsichtsmassnahme»

Die beschädigte Zwischendecke hatte einen 25 Meter langen Riss. Das Astra geht davon aus, dass er durch Bewegungen im Gebirge verursacht wurde. Als eine mögliche Ursache der Bewegung vermutet wurden die Arbeiten an der zweiten Tunnelröhre. Im Gebiet, in der die Tunneldecke beschädigt wurde, wurde der Vortrieb deswegen eingestellt.

Diesbezüglich gab das Astra Entwarnung. Die genauen Ursachen, welche zu den Spannungsumlagerungen geführt hätten, seien zwar noch nicht abschliessend geklärt, teilte das Bundesamt mit. Ein Erdbeben oder ein direkter Zusammenhang mit Sprengungen könne aber ausgeschlossen werden. Die letzte Sprengung habe mehr als 50 Stunden vor dem Ereignis stattgefunden, welches die Tunneldecke beschädigte.

Das Astra entschied aber, «als reine Vorsichtsmassnahme» den Vortrieb anzupassen. Es werde «noch schonender als bisher» gesprengt, teilte es mit. Pro Sprengung werde nur noch ein Meter Fels abgeschlagen und nicht mehr zwei Meter. Damit könnten Erschütterungen reduziert werden. Wegen der Härte des Gesteins könne auf Sprengungen aber nicht verzichtet werden.

Grenzwerte für Erschütterungen nicht überschritten

Anpassungen gab es auch an der Zwischendecke im Bereich des Nordportals. Die Deckenelemente seien zusätzlich fixiert worden, teilte das Astra mit. Sie hätten zudem mehr Spielraum, um Erschütterungen kompensieren zu können.

Das Astra betonte, dass der Felsausbruch «streng überwacht» werde und es Grenzwerte für Erschütterungen gebe. Bislang seien diese nicht überschritten worden. Würden sie überschritten, würden die Arbeiten sofort gestoppt. Zudem gebe es auch visuelle Kontrollen.

Die Kosten für die Reparatur- und Sicherheitsarbeiten beliefen sich auf zwei Millionen Franken, teilte das Astra mit. Auf die Inbetriebnahme der zweiten Tunnelröhre im 2029 habe der Vorfall keinen Einfluss. (SDA)

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