Wenn der Bundesrat in der Corona-Krise eins vor Augen geführt bekam, dann die Tatsache, dass er die Unterstützung der Bevölkerung braucht, um das Virus zu stoppen. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (60) gab sich bei der Eröffnung der diesjährigen Digitaltage am Sonntag überzeugt, dass es diese Unterstützung auch in anderen Politikfeldern braucht. «Wir müssen die Menschen auch mitnehmen, wenn es um den Ausbau der Infrastruktur geht», sagte sie in ihrer Eröffnungsrede.
Die Infrastrukturministerin sprach direkt den grossen Knackpunkt der Digitalisierungsdiskussion in der Schweiz an: die 5G-Technologie. «5G ist wichtig für uns», sagte Sommaruga. Und es sei hochumstritten. Teile der Bevölkerung fürchten sich vor einer gesundheitsschädlichen Strahlenbelastung und wissen dabei die Politik hinter sich. Schon zweimal hat es das Parlament abgelehnt, die Grenzwerte zu erhöhen – was die Telekombranche gefordert hatte.
Keine wissenschaftlichen Beweise
Im Frühling sprach sich auch der Bundesrat gegen höhere Grenzwerte aus. Und Sommaruga verspricht, daran festzuhalten: «Basis für die weiteren Arbeiten sind die heutigen Grenzwerte.» Auch wenn sie betonte, dass es keine wissenschaftlichen Beweise gebe, dass 5G negative Auswirkungen auf die Gesundheit habe.
Doch Sommaruga weiss: Ohne die Unterstützung der Bevölkerung ist nichts zu machen. Und Entspannung in der angeheizten Diskussion ist nicht in Sicht. «Vielmehr verhärten sich die Fronten», so Sommaruga. Mit drastischen Folgen: Schweizweit sind mehre Hundert Antennengesuche sistiert. Die Technologie, die neue digitale Anwendungen möglich macht, ist blockiert.
Auch am Montag warten die Schweizer Digitaltage mit diversen Höhepunkten auf. Dabei rückt die Schweizer Bevölkerung ins Zentrum: Wo kann die Digitalisierung den Menschen ganz konkret helfen? Wo spart sie Zeit? Und was kann man damit neu anstellen? Die Schauspielerin Anina Sara Baumgartner ist mit dieser Frage in Zürich auf die Strasse gegangen und hat Passanten dazu befragt. Ab 14.45 Uhr stellt sie das Ergebnis vor.
Ums Thema Corona kommen auch die Digitaltage nicht herum: Ab 17 Uhr spricht der Bieler Rapper und Unicef-Botschafter Nemo mit diversen Influencern über ihre Erfahrungen während des Lockdowns und Social Media in Zeiten der Epidemie.
Am Abend wird der Beweis erbracht, dass eine eigene App schon innert kürzester Zeit auf die Beine gestellt werden kann. Gelernt haben das nämlich Schüler in ihrer IT-Projektwoche «Hack an App» des Schweizer Software-Entwicklers ti&m. Um 18.45 Uhr stellt Firmen-CEO Thomas Wüst das Projekt vor und blickt zugleich in die Zukunft der digitalen Jugendförderung.
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Sommaruga setzt auf adaptive Antennen
Sommaruga will die Fronten mit Vertrauen aufweichen. Und mit einer neuen Technologie: Statt normaler Antennen sollen adaptive Antennen zum Einsatz kommen. Diese strahlen nur, wenn Anwender 5G tatsächlich benutzen. Über den Sommer wurde ein Testbetrieb solcher Antennen durchgeführt, momentan wertet der Bund die Ergebnisse aus. «Basierend auf diesen werden wir neue Vorschriften erlassen», so Sommaruga. Sie stellte klar: «Die heutigen Grenzwerte müssen auch bei den adaptiven Antennen eingehalten werden.»
Eine schnelle Lösung für 5G ist also nicht in Sicht. Doch Sommaruga ist überzeugt, «dass wir so am Ende schneller zum Ziel kommen».